Auf fast jeder Position doppelt besetzt – So könnte die Eintracht auflaufen

von david.seddig14:50 Uhr | 29.07.2022
Foto: Alex Grimm/Getty Images
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Zwischen verregneten Tagen in Augsburg und strahlenden Nächten in der Champions League holt die Eintracht langsam der Alltag in der Bundesliga wieder ein. Wie kann sich die Eintracht aufstellen? Wie kann man der Dreifachbelastung gerecht werden und was macht eigentlich Flip Kostic?

Keine Frage im Tor der Eintracht

Selten war die Frage des Torhüters schneller geklärt. Kevin Trapp wird in der kommenden Saison gesetzt sein. Es sei denn, der Nationalkeeper entscheidet sich überraschend für einen Wechsel. Unter anderem der SSC Neapel und Benfica Lissabon werden von „calciomercato“ genannt. Allerdings scheinen das nur lose Gerüchte zu sein, die man in Frankfurt in letzter Zeit bereits des Öfteren gehört hat. Als Ersatz käme Diant Ramaj infrage. Der Ersatztorwart schwankte mit seinen Leistungen in der Vorbereitung, dürfte allerdings trotzdem als Nummer 2 gesetzt sein. Dahinter gäbe es noch einen Jens Grahl und aus der Jugend Matteo Bignetti oder Jannik Horz.

Die Innenverteidigung setzt sich neu zusammen

Die Eintracht wird wohl weiterhin auf die Dreierkette vertrauen. Nach dem Abgang von Martin Hinteregger wird sich hier ein neues Trio zusammensetzen. Almamy Toure wird wohl auf der rechten Innenverteidigerposition gesetzt sein. Der 26-Jährige konnte in der Schlussphase der vergangenen Saison zeigen, was in ihm steckt. In der Mitte soll Tuta wohl die Führung übernehmen. Der erst 23-jährige Brasilianer kann aus der Mitte heraus das Spiel gestalten und zusammen mit Evan Ndicka eine stabile Innenverteidigung bilden. Auf der Bank gäbe es noch Neuzugang Hrvoje Smolcic oder den erfahrenen Makoto Hasebe. Jerome Onguene verpasst den Start in die Saison mit einer Oberschenkelzerrung.

Sow gesetzt im zentralen Mittelfeld – wer ist sein Partner?

Sollte sich nichts Gravierendes ändern, dann wird Djibril Sow hier gesetzt sein. Der Schweizer wird immer besser bei der Eintracht und könnte das Mittelfeld endgültig stabilisiert haben. Bei der Auswahl des Partners von ihm wird es allerdings schwierig. Lange Zeit spielten hier Sebastian Rode oder Kristijan Jakic. Gleichzeitig sind nun neue Spieler da, die ebenfalls heiss sind neben Sow zu spielen. Mario Götze würde einen eher offensiveren Part übernehmen, genauso wie Daichi Kamada. Der Japaner spielte im Testspiel gegen den FCA Walldorf auf der 6 und machte seinen Job dort sehr gut. Ebenfalls würde noch in der Rotation ein Ajdin Hrustic oder Youngster Marcel Wenig infrage kommen. Viel Auswahl für Oliver Glasner auf dieser Position. Das kann nur ein Vorteil sein. In der letzten Saison war der Kader qualitativ nicht breit genug, um in allen Wettbewerben seine beste Leistung zu bringen.

Flügelposition mit oder ohne Kostic?

Der Flügel von Eintracht Frankfurt steht und fällt mit einem Namen: Filip Kostic. Bleibt der Serbe oder geht er? Aktuell ist die Chance wohl wirklich bei 50/50. Angebote aus Turin und London sind bereits eingetroffen. Es wird interessant, zu sehen, welche Entscheidung der Verein bei einem Abgang treffen würde. Aktuell wäre der einzige Ersatz Christopher Lenz. Faride Alidou könnte zwar auch auf den Außen spielen, allerdings würde er in der Defensive wohl noch nicht genug tun, um einen Ersatz für Kostic zu sein. Nach einer Saison mit ein paar Einsätzen als Joker könnte es allerdings mehr als möglich sein, dass man mit Alidou bereits einen Ersatz für Kostic hat. Sollte man weiterhin mit Flügelverteidigern spielen wollen, dann müsste man hier noch nachlegen.

Auf der rechten Seite ist es etwas einfacher. Ansgar Knauff ist hier gesetzt. Neuzugang Aurelio Buta wird wohl noch etwas länger ausfallen. Oliver Glasner probierte hier bereits Jens Petter Hauge aus. Der Norweger fand sich allerdings kaum auf dieser Position zurecht. Von daher wird wohl tatsächlich der ewige Timmy Chandler eine Option sein, falls Ansgar Knauff ausfällt. Allerdings könnte es auch sein, dass bei einem Ausfall von Knauff Glasner das System komplett umstellt und beispielsweise in einer Viererkette mit Toure als Rechtsverteidiger umstellt.

Das offensive Dreieck der Eintracht

In der Offensive hat Glasner die Qual der Wahl. Zwei 10er und ein Stürmer? Zwei Stürmer mit einem Zehner dahinter? In der Offensive wird es keine festen Plätze geben. Hier wird komplett durchgetauscht. Ein Borre kann gut den Gegner anlaufen und die Verteidiger unter Druck setzen. Mario Götze oder Daichi Kamada können mit Einzelaktionen neue Räume schaffen und Aktionen aus dem Nichts erschaffen. Kolo Muani kommt, genauso wie Jesper Lindström, über seine Schnelligkeit und Lucas Alario über ein gutes Kopfballspiel. Hier darf Glasner frei auswählen. Im ersten Pflichtspiel der Saison gegen Magdeburg könnte es sein, dass man mit Götze starten wird, um die Verteidigung der Magdeburger auszuspielen. Gegen Real Madrid im Supercup oder Bayern München zur Saisoneröffnung wird vielleicht ein Borre zusammen mit Lindström funktionieren. Eine breite Offensive, die den Trainer zufrieden stellen sollte. Abgangskandidaten wären noch Gonçalo Paciencia oder Ali Akman. Bei Paciencia wohl eher ein Verkauf und bei Akman vielleicht eine Leihe. Galatasaray Istanbul soll Interesse haben.




Er hat ihn uns gestern Abend schon vorgeführt, damit wir vor dem Spiel heute keinen Lachkrampf kriegen.

— Ulf Kirsten, Bayer Leverkusen, über den legendären blauen Anzug von Christoph Daum.