Bayern München hat seinen Betriebsausflug auf den Hamburger Kiez dank Zauberfuß Jamal Musiala mit drei Punkten abgeschlossen. Die Mannschaft von Trainer Vincent Kompany holte durch das 1:0 (1:0) beim Aufsteiger FC St. Pauli den fünften Sieg in Folge und baute ihre Bundesliga-Tabellenführung aus.
Samstag, 09.11.2024
Musiala (22.) sorgte mit seinem Traumtor aus knapp 30 Metern für den Höhepunkt eines ansonsten wenig glanzvollen Auftritts des Rekordmeisters. Drei Tage nach seinem entscheidenden Kopfballtor in der Champions League traf der Nationalspieler am Samstagnachmittag spektakulär mit dem rechten Fuß, der Ball knallte von der Unterkante der Latte in die Maschen. Musiala verließ das Millerntorstadion als König von St. Pauli.
Die zweite Geschichte des Spiels lieferte Leon Goretzka, der nach für ihn schweren Wochen seine Startelf-Premiere feierte. Der Mittelfeldspieler, der unter Kompany erstmals von Beginn an ran durfte, agierte unaufgeregt und verlieh den Münchnern defensive Stabilität.
St. Pauli hoffte vor 29.546 Fans dagegen vergeblich auf eine Party wie am legendären 6. Februar 2002, als der Stadtteilklub seinen bis dato einzigen Heimsieg gegen die Münchner einfuhr und nach einem 2:1 als "Weltpokalsiegerbesieger" für Schlagzeilen sorgte. Im Duell der Gegensätze blieb eine Überraschung diesmal aus.
Die Hamburger spielten zwar mit enormer Leidenschaft, warfen sich in jeden Zweikampf und strahlten nach ruhenden Bällen ein ums andere Mal Gefahr aus - mehr als ein paar Halbchancen sprangen allerdings nicht heraus. Das Team von Trainer Alexander Blessin wartet auch nach fünf Heimspielen im Oberhaus weiter auf den ersten Dreier und seinen ersten Treffer vor eigenen Fans.
"Keiner setzt einen Penny auf uns", hatte Blessin vor der Partie gesagt. Aber als Underdog wolle man "nicht in Ehrfurcht erstarren" und seine "Möglichkeiten nutzen". Tatsächlich bot St. Pauli, dessen Kader mit einem Marktwert von rund 40 Millionen Euro geführt wird, den großen Bayern, die mit ihren Stars an der Milliardengrenze kratzen, nach Kräften Paroli. So musste Keeper Manuel Neuer gleich in der Anfangsphase eingreifen, als Oladapo Afolayan mit einer scharfen Hereingabe für Gefahr sorgte (7.). Nach 20 Minuten flipperte der Ball nach einem Eckball kurz durch den Münchner Fünfmeterraum, ehe die Gäste klären konnten.
Und die Gäste? Die taten zunächst nicht mehr als nötig. Es dauerte bis zur 14. Minute, ehe Musiala mit einem Versuch von der Strafraumgrenze den ersten Torschuss abgab. Acht Minuten später zielte der Youngster besser. Musiala eroberte sich in der gegnerischen Hälfte selbst den Ball, lief dann ein paar Meter und zog ab.
Im zweiten Abschnitt übernahmen die Bayern komplett das Kommando, zu zwingenden Torchancen kamen sie zunächst allerdings nicht. Auch Superstar Harry Kane, der zuvor schon elf Mal getroffen hatte, gelang zu wenig. Für die größte Gefahr sorgten ein Fernschuss von Leroy Sane (80.) und Kane (89.).
(sid)
Das darf doch nicht wahr sein! Dieser Heyne ist ja frecher als Higuita aus Kolumbien. Ich hätte gedacht, so was geht nur in der Bayernliga.
— Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß kommentiert bei SAT 1 die Vorlage von Gladbach-Keeper Dirk Heyne beim 2:2 in München.