Emery, Tuchel und Co: Diese Werte muss der neue PSG-Coach schlagen

von Carsten Germann19:00 Uhr | 26.07.2022
Foto: Imago

Die „Tour der Fragen“ (Kicker-Sportmagazin) ging für PSG und seinen neuen Coach Christophe Galtier (55) am Montag mit einem 6:2 gegen den japanischen Klub Gamba Osaka weiter. 12 Millionen Euro kassierte Paris auf seiner Japan-Reise. Das geht.

Auch das Wechsel-Theater um Superstar Neymar (30 / siehe dazu Fussballdaten.de-Feature „5 Jahre Neymar in Paris“) scheint beendet zu sein. „Ich will in Paris bleiben“, sagte der Brasilianer während der Japan-Tour des französischen Co-Rekord-Meisters (gemeinsam mit AS St. Etienne).

Die Personalie Neymar ist nicht die einzige Frage, die der Klub und der international kaum erfahrene Galtier in der Frühphase der Saison beantworten müssen.

Bereits gelöst hat der bekennende Fan von Erzrivale Olympique Marseille die Frage nach der Nummer eins: Stamm-Torhüter wird Gianluigi Donnarumma (23). Auf der rechten Pariser Abwehrseite scheint der Ex-Dortmunder Achraf Hakimi auch bei Galtier die Idealbesetzung zu sein.

10 Mio. Euro für „The Posch“?

Kaum eine Zukunft im Kader des neuen PSG-Coachs haben zwei Weltmeister: Presnel Kimpembe und Julian Draxler.

Der Anfang Juli verabschiedete Trainer Mauricio Pochettino („The Posch“) darf sich freuen. Laut Frankreichs Fußball-Bibel L‘ Equipe erhält er eine kolportierte Abfindung von 10 Millionen Euro. Hält das Gesetz der Serie, so wird der Argentinier spätestens 2025 einen Europapokal als Trainer gewinnen.

Denn in Paris gilt: Weg von PSG – und die Hand am Pott! So geschehen bei Unai Emery („Good Ebening“). Der rührige Spanier gewann genau 3 Jahre nach seinem „Aus“ in Paris 2021 mit seinem aktuellen Klub FC Villarreal die Europa League.

Noch schneller durfte der deutsche Ex-PSG-Trainer Thomas Tuchel (48) einen Europapokal stemmen: 5 Monate, nachdem sich Paris am Heiligabend 2020 von ihm getrennt hatte – über Stilfragen wird in der Seine-Metropole seit jeher heiß diskutiert – holte er mit dem FC Chelsea 2021 in Porto die Champions League.

Im Jahr eins nach PSG war dieser Triumph auch Carlo Ancelotti, dem Trainer aus dem Don-Camillo-Land, mit Real Madrid (2014) vergönnt.

Womit wir beim Grundproblem der PSG-Trainer wären. Sie holten zwar die Champions League, aber eben woanders. Deshalb konnte sich auch kein Trainer länger als 3 Jahre im Sattel halten. Seit der Übernahme des Vereins durch die Qatar Sports Investment Group im Jahr 2011 war „Le President“, Laurent Blanc am längsten Chefcoach, von Juli 2013 bis Juni 2016. Acht Titel holte der Weltmeister von 1998 in diesem Zeitraum, aber eben nicht den, der den Katarern die so herbeigesehnte Weltgeltung verschaffen würde.

Daten & Fakten der PSG-Trainer

  • Die höchste Siegquote – und dies machte seine Entlassung noch bizarrer – hatte Unai Emery, er gewann 76,3 Prozent seiner 114 Pflichtspiele und sammelte 5 Titel.
  • Thomas Tuchel übernahm Paris nach einem Jahr Auszeit nach seiner Zeit beim BVB und gewann ab 2018 von seinen 127 Spielen immerhin 74,8 Prozent. 4 Titel wurden mit dem Ex-Dortmund-Coach eingefahren.
  • Die wenigsten Spiele seit dem Einstieg der Investoren aus Katar machte Ancelotti (77).
  • Die prozentual wenigsten Siege hatte Antoine Kombouaré, der im Dezember 2011 gehen musste. Monsieur Le Kombouaré (jetzt FC Nantes) gewann mit Paris St.-Germain auch den letzten Titel vor der Scheich-Ära, französischer Pokalsieger 2010.

 



Von Jürgen Kohler, den sie alle nur Kokser nennen, zurück zum heutigen Gegner Kolumbien - eine gelungene Überleitung wie ich finde.

— Wolf-Dieter Poschmann