Schlusskonferenz BVB vs. LEV 0:1: So verzockte Kovac die Titel-Chance

DFB-Pokal-Achtelfinale, BVB gegen Bayer Leverkusen 0:1 (0:1) in der Schlusskonferenz bei Fussballdaten.de. Ein glücklicher, aber nicht unverdienter Sieg für Bayer 04, wie die Zahlen zeigen.
Dienstag, 02.12.2025
Noch effektiver konnte es Bayer Leverkusen in der ersten Halbzeit in Dortmund nicht machen: Erster Torschuss, erstes Tor – Ibrahim Maza traf zum 1:0 (34.).
Das Tor fiel auch, weil die Bayer-Elf den Ball über mehrere Stationen fast ungestört nach vorn tragen konnte und weil Maza dann im Strafraum gegen drei Dortmunder Gegenspieler gedankenschneller agierte – und traf.
Ein Wirkungstreffer für den BVB, der in Karim Adeyemi die personifizierte Abschluss-Schwäche im Team hatte.
- Der Nationalspieler scheiterte mit drei Schussversuchen, Dortmund blieb im ersten Durchgang ohne Torschuss.
BVB gegen Leverkusen: Torgefahr, aber lange kein Torschuss
Niko Kovac schickte sein Team ohne personelle Veränderungen in die zweite Halbzeit. Auch der in der ersten Halbzeit wenig auffällige Fábio Silva blieb zunächst drin.
Die meiste Torgefahr ging bei Dortmund aber weiter von Adeyemi aus, der in der 52. Minute Julian Ryerson gut einsetzte.
Dessen Ball wurde aber noch zur Ecke geklärt.
- Die Tor-Wahrscheinlichkeit sprach bei 0,69 XGoals nach 55 Minuten für den BVB.
- Borussia war auch nach 60 Minuten ohne Schuss auf das Tor von Mark Flekken.
Guirassy erst nach 70 Minuten im Spiel
Die Frage war: Wann kommt Serhou Guirassy? Der Guineer wärmte sich etwas missmutig vor der Südtribüne auf.
Dortmund hatte Glück, als das vermeintliche 0:2 von Martin Terrier (61.) wegen einer Abseitsposition nicht zählte.
Das hätte der Knock-out für die BVB-Elf sein können…
Leverkusen hatte die Gastgeber in dieser Szene wieder über die linke Seite mit Alejandro Grimaldo überrumpelt.
Dann endlich der Wechsel beim BVB: Julian Brandt, Maximilian Beier und Serhou Guirassy kamen für Chukwuemeka, Silva und Ryerson in die Partie (69.).
Kovac ging damit mit drei nominellen Stürmern ins Risiko.
Besser wurde es beim BVB aber nicht.
- Eine Viertelstunde vor dem Ende sah es bei 0,78 XGoals und weiterhin null Schüssen auf das Leverkusener Tor nicht nach der Wende aus.
Dann der Schock für Leverkusen: Grimaldo verletzte sich ohne Fremdeinwirkung (79.) – und erntete gellende Pfiffe vom BVB-Anhang, weil es zu lange dauerte, ehe der Spanier vom Feld ging und dann doch wiederkam.
10:0 Ecken
Auch machte sich beim Dortmunder Publikum jetzt die Angst vor dem Pokal-K.o. breit.
Ein Fallrückzieher von Beier (80.) war dann aber auch brotlose Kunst.
- Die Eckenbilanz nach 82 Minuten: 10:0 für den BVB, aber eben nur zwei Torschüsse.
Emre Can setzte nach Hereingabe von rechts von Pascal Groß zum Seitfallzieher an, aber das war zu wenig.
BVB-Stadionsprecher Nobert „Nobby“ Dickel peitschte die Zuschauer mit der Ankündigung von sechs Minuten Nachspielzeit noch einmal auf.
Dieser Psycho-Trick half dieses Mal nicht. Leverkusen ließ mit dem Wechsel von Loic Badé für Jonas Hofmann (90. + 3) Zeit von der Uhr und sorgte schlussendlich für die erste BVB-Heimniederlage Wettbewerb übergreifend und seit dem 0:1 gegen den FC Augsburg am 8. März 2025.
Damit landete Bayer Leverkusen – wie im Vorjahr beim FC Bayern – einen 1:0-Coup im Achtelfinale.
„Wir haben ein ordentliches bis gutes Spiel gemacht, mussten den Ausgleich machen, nach der Pause hat uns die Durchschlagskraft gefehlt“, sagte BVB-Abwehrchef Nico Schlotterbeck anschließend im ARD-Interview, „nach dem 1:0 von Leverkusen hat sich die Spielanlage geändert. Das war bitter.“




