Acht Partien, 20 Gegentore: Wagner will nicht über Defensivprobleme sprechen

Der FC Augsburg hat wohl den Weg zurück in die Krise gefunden. Am Samstag verlor die Mannschaft von Sandro Wagner mit 0:6 deutlich gegen ein formstarkes RB Leipzig. Damit sind die Fuggerstädter inzwischen zur Schießbude der Bundesliga geworden. Der Trainer sieht jedoch kein Problem in der Defensive. Stattdessen spricht er von „Detailthemen“.
Die höchste Heimniederlage der FCA-Bundesliga-Geschichte
Die Gäste aus Leipzig hatten eine ungefährliche Herangehensweise zu Beginn der Partie. Doch mit drei schnellen Angriffen hat man Augsburg schnell überrumpeln können – alle drei führten zu Torerfolgen.
Das mutige Auftreten des FCA hat also keine Früchte getragen und wurde prompt bestraft. Nach dem 3:0 durch Antonio Nusa im Konter, steckten die Spieler der Augsburger die Köpfe zusammen und besprachen die weitere Herangehensweise. Jedoch brachte dies eher weniger was, denn kurz vor dem Halbzeitpfiff traf RB erneut nach Konter zum 4:0.
Zur zweiten Hälfte hat Wagner nicht gewechselt. Ein Fehler, der sofort mit zwei weiteren Gegentreffern bestraft wurde. Am Ende musste sich der FCA mit einer 0:6-Niederlage abfinden. Es ist die höchste Niederlage der Klub-Geschichte im Oberhaus.
„Ich weiß nicht, ob man das generell festmachen kann“
Sechs weitere Gegentreffer kommen auf das Konto des FCA. Damit sind sie nun nach acht Spieltagen bei alarmierenden 20 angelangt. Gibt es ein Defensivproblem? Wagner möchte nicht darüber sprechen: „Ich weiß nicht, ob man das generell festmachen kann“, sagte er am Sky-Mikrofon. In den zwei Partien zuvor hatte er „eine gute Rechtsverteidigung“ gehabt, sowie „hohes, mutiges Durchdecken.“
Als Grund für alle vier Gegentore aus der ersten Halbzeit nannte er defensive „Detailthemen“, die unter der Woche ausreichend diskutiert worden seien. Wagner sagte, es sei „bitter, so bestraft“ geworden zu sein, obwohl man die Fehler „ganz klar angesprochen“ zu haben. Zudem fügte er hinzu, dass man im Umschaltspiel „brutal erwischt“ wurde.
Wagner will nichts Schönreden
Die hohe Niederlage war auch vor allem den Leipzigern zu verschulden. Mit einem gnadenlosen Auftreten und „einer hohen individuellen Qualität“ kamen die sechs Tore zustande. Augsburgs riskantes Spiel durch hohes Stehen hat wohl dazu beigetragen, auch wenn im Interview dies nicht thematisiert wurde.
Wagner will weiterhin nichts „umwerfen“, denn man halte weiter an dem eingeschlagenen Weg mit jungen Spielern fest. Für den Coach ist es wichtig, dass die Akteure aus Fehler lernen. Aus solchen Niederlagen könne man „extrem viel ziehen“, wie er sagt. Doch schönreden will Wagner es dennoch nicht und sagt klar: „Es war echt ein scheiß Nachmittag und das Ergebnis tut natürlich weh.“
Am Dienstag geht es weiter
Es bleibt nicht viel Zeit für eine umfassende Analyse und Verarbeitung der Niederlage. Für die Mannschaft geht es unter der Woche in die 2. Runde des DFB-Pokals. Am Dienstagabend empfängt der FCA den VfL Bochum, die mit Neu-Trainer Uwe Rössler am Samstag gegen Holstein Kiel auswärts ein Unentschieden einfuhren. Der FCA wird hier unter Beweis stellen wollen, dass die überdurchschnittlich hohe Niederlage gegen Leipzig ein Ausrutscher war. Gepaart mit der Defensivleistung.