Dreesen: Hinken bei Auslandsvermarktung "dramatisch" hinterher

Bayern Münchens Vorstandschef Jan-Christian Dreesen hat einmal mehr die Lage der Fußball-Bundesliga bei der Auslandsvermarktung kritisiert. "Die stagnierenden, ja schlimmer noch die rückläufigen Ergebnisse schmerzen besonders", betonte Dreesen bei der Jahreshauptversammlung des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

FC Bayern München
Bundesliga
•Rang: 1•Pkt: 27•Tore: 33:4
Aus medialer Vermarktung nahmen die Bayern im abgelaufenen Geschäftsjahr 105,3 Millionen Euro ein, 30 Millionen kamen davon aus dem Ausland. Diese Zahlen lägen "tiefer als vor zehn Jahren", sagte Dreesen und betonte: "Das kann uns nicht zufriedenstellen, weil dieser Stillstand ist gegenüber unseren europäischen Wettbewerbern aus England, aber auch Spanien ein echter Wettbewerbsnachteil."
Die Premier League nahm 2024/25 in der Auslandsvermarktung über zwei Milliarden ein, La Liga kam auf 835 Millionen, die Bundesliga nur auf 174 Millionen. "Im internationalen Vergleich hinken wir dramatisch hinterher. Wir haben mittlerweile akzeptiert, dass die Engländer uns weit enteilt sind. Die holen wir auch nicht mehr auf. Aber dass die Spanier mehr als das Vierfache im Ausland verdienen, kann uns nicht zufriedenstellen", monierte Dreesen. Das könne man "künftig nicht mehr akzeptieren".
Deshalb müsse die Deutsche Fußball Liga (DFL) "mehr tun, wir alle in der Liga müssen mehr tun. Wir brauchen mehr Sichtbarkeit. Wir sollten nicht jammern über mehr Spiele, sondern sollten neue Wettbewerbe auch als Chance sehen. Wir müssen anpacken, jeder von uns. Wir müssen neue Märkte erobern", forderte der Bayern-Boss. Auch der FC Bayern könne "nicht an der Säbener Straße sitzen und darauf warten, dass die Welt zu uns kommt. Das tut sie nicht."
Der FC Bayern hat im Geschäftsjahr 2024/25 ein Ergebnis vor Steuern von 42,5 Millionen Euro verzeichnet, der Jahresüberschuss beläuft sich auf 27,1 Millionen. Der Umsatz stieg um rund 27 Millionen auf 978,3 Millionen Euro. Der Gesamtpersonalaufwand bei den Bayern betrug 408,3 Millionen Euro.
Insgesamt erlebe man "stürmische Zeiten", betonte Dreesen am Sonntag: "Der Transfermarkt ist in diesem Sommer in Aufruhr gewesen. Wir konkurrieren mit Klubs, die für ihr Geld sicherlich nicht so hart arbeiten müssen wie wir, wo das Geld gefühlt aus der Steckdose kommt." Deshalb sei der FC Bayern gezwungen, "kreativer" zu sein und sich "mehr anzustrengen. "Nur so können wir den FC Bayern konkurrenzfähig halten, und nur so werden wir auch dauerhaft wettbewerbsfähig sein."
(sid)


