Kobels Taten lassen Titel-Träume beim BVB reifen

Gregor Kobel gab sich nach einem «geilen Fußball-Abend» angriffslustig. «Berlin ist jedes Jahr das Ziel. Es ist ein Traum, mit so einem geilen Verein den Pokal zu holen», formulierte der Torwart von Borussia Dortmund nach dem Elfmeterkrimi mit Happy End bei Eintracht Frankfurt und dem damit verbundenen Einzug ins Achtelfinale Titel-Ansprüche.
Der BVB ist nach der durchwachsenen Vorsaison wieder eine Macht im deutschen Fußball - und das liegt auch an Kobel. Der Schweizer glänzt in dieser Spielzeit, in der es mit dem 1:2 beim Branchenprimus Bayern München erst eine Pflichtspielniederlage gab, wieder auf durchweg hohem Niveau und avancierte beim 4:2 im Elfmeterschießen in Frankfurt im Zweitrunden-Duell zweier Champions-League-Teilnehmer zum Matchwinner.
«Frankfurt hatte einige Chancen. Da brauchst du einen guten Torwart. Und dann hält er noch den entscheidenden Elfmeter. Ein besonderes Lob und ein großes Kompliment an ihn, aber auch an die ganze Mannschaft», adelte Dortmunds Sport-Geschäftsführer Lars Ricken den 27-Jährigen.
Kobel lobt Teamgeist beim BVB
Der Held des Abends, der nach einigen Glanzparaden während der 120 umkämpften Minuten im Elfmeterschießen den Versuch von Fares Chaibi abwehrte, war «halb blind» in das Nervenduell gegangen. «Heute ist ja jeder Schuss im Internet. Aber von den Frankfurter Schützen waren nur zwei als Video drin. Und Chaibi gehörte nicht dazu», erzählte Kobel.
Die Komplimente für seine starke Leistung gab er an seine Teamkollegen weiter. «Unsere Elfmeterschützen haben einen extrem guten Job gemacht. Das ist nicht einfach, wenn so ein Druck auf dem Kessel ist», lobte Kobel und befand: «Solch ein Spiel macht Mega-Bock. Das war sehr emotional.»
Kobel steht für den neuen alten BVB, der sich in der noch jungen Saison als verschworene Einheit auf und neben dem Platz präsentiert. «Ich will gar keinen Vergleich zum Vorjahr ziehen. Aber es fühlt sich momentan super an. Wir haben uns etwas aufgebaut, was die Stimmung angeht», sagte der Klasse-Keeper.
Ricken: Sieg kann zur Initialzündung werden
Großen Anteil daran hat Trainer Niko Kovac, dessen Arbeit mittlerweile Früchte trägt. «Wir haben gewisse Sachen angesprochen. Es geht darum, dass sich jeder aufopfert. Das fordere ich auch ein. Wenn jeder Einzelne alles gibt, dann hat diese Mannschaft viel Qualität und kann einiges erreichen», sagte Kovac.
Auch wenn der Weg zum Finale nach Berlin noch weit ist, sind die Dortmunder auf den Geschmack gekommen. Schließlich liegt der vorerst letzte von insgesamt fünf Pokal-Triumphen mehr als vier Jahre zurück. «Als Borussia Dortmund willst du immer das Maximum herausholen», bekräftigte Kobel den Anspruch.
Der Erfolg in Frankfurt, wo es nach 120 Minuten 1:1 stand, könnte zum wichtigen Meilenstein im Streben nach einer erfolgreichen Saison werden. «Solch ein Sieg gibt Rückenwind und kann zur Initialzündung für die kommenden Spiele werden. Das bringt extrem viel Selbstbewusstsein», befand BVB-Boss Ricken und fügte hinzu: «Solche Spiele machen etwas mit der Mannschaft. Da entwickelst du Gemeinsamkeit, Verbundenheit, da entsteht ein Wir-Gefühl.» Das soll die Dortmunder in dieser Saison möglichst zu einem Titel tragen.
(dpa)