Mit breiter Brust: Stuttgart gegen Mainz im Vorteil

von hannes.hahn23.10.2025 | 15:31 Uhr
Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images
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In der letzten Partie des achten Spieltags der Bundesliga treffen Stuttgart und Mainz am Sonntagabend in der MHP-Arena aufeinander.

Stuttgart im Rausch

Der VfB Stuttgart macht einfach immer weiter. Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß lässt sich nicht beirren und das, obwohl es dazu durchaus Gründe gegeben hätte. Nachdem im Sommer Top-Stürmer Nick Woltemade für knapp 90 Millionen Euro zu Newcastle United nach England wechselte, wurde dem VfB eine harte Saison prophezeit.

Stuttgart startete mit einer 1:2-Niederlage gegen den FC Bayern im Franz-Beckenbauer-Supercup in die Saison. Kurz darauf begann der Spielbetrieb in der Bundesliga und spätestens nach der 2:1-Auswärtsniederlage in Berlin am ersten Spieltag, stellten sich viele Fans auf eine Spielzeit ein, in der der Abstiegskampf präsenter werden würde als der Kampf um die internationalen Plätze. Doch von diesem Spiel an sollte der amtierende DFB-Pokal-Sieger erst so richtig in Schwung kommen. Nach einem knappen Sieg im Pokalspiel gegen Braunschweig, welches in einem der dramatischsten Elfmeterschießen der deutschen Fußballgeschichte entschieden wurde, folgten acht Pflichtspiele mit sechs Siegen und nur zwei Niederlagen.

Aus dem Stuttgarter Team stechen natürlich einige Schlüsselfiguren besonders hervor. So etwa Stürmer Ermedin Demirovic, der wettbewerbsübergreifend 7 Scorerpunkte (5 Tore, 2 Vorlagen) in 9 Spielen betragen konnte. Aber auch Mittelfeldstratege Angelo Stiller, der für die Schwaben in der Bundesliga mit Abstand die meisten Kilometer pro Spiel läuft. Mittlerweile befindet der VfB mit 15 Punkten auf Platz drei der Liga. Eine sehr beachtliche Leistung, wenn man den schlechten Saisonstart bedenkt. In der Europa League befindet sich die Mannschaft aktuell nach zwei Spielen mit drei Punkten auf Rang 22.

Mainz taumelt Richtung Krise

Auch die 05-er aus Mainz haben ihren Topstürmer im Sommer verloren. Jonathan Burkhardt verließ den Verein für knapp 25 Millionen Euro und wechselte innerhalb der Liga zu Eintracht Frankfurt. In der Vorbereitung war Mainz der Abgang gar nicht anzumerken, aber sobald die Bundesliga startete, wurden dien Ergebnisse inkonstanter. Die bisherige Bilanz ist kein Vergleich zur Vorsaison: Lediglich ein Sieg und ein Unentschieden aus den ersten sieben Liga-Spielen. Mit vier Punkten steht Mainz 05 momentan auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. Immerhin konnte die Mannschaft von Trainer Bo Henriksen ihr Auftaktspiel in der Conference League gewinnen.

Der Verkauf von Burkhardt war zwar ein wirtschaftlicher Erfolg, jedoch wurde kein adäquater Ersatz für ihn gefunden. Mainz hat in sieben Bundesligapartien lediglich acht Tore erzielt. Bester Scorer bei den 05-ern ist mit Abstand Nadiem Amiri, der für seinen Verein wettbewerbsübergreifend in elf Spielen sechs Tore erzielt und zwei weitere aufgelegt. Jedoch spielt Amiri nicht als Mittelstürmer, sondern auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld. Die Torausbeute und die Punktanzahl sollte in Mainz dringend gesteigert werden, ansonsten wird man von der Mannschaft bald als „Club in der Krise“ sprechen müssen.

Form spricht für Stuttgart und gegen Mainz

Sowohl die Tatsache, dass der VfB Stuttgart über einen regelmäßig treffenden Mittelstürmer verfügt, als auch die heimische Fankulisse sprechen für einen Sieg der Hoeneß-Elf. Mainz spielt am Donnerstag international gegen Zrinjski Mostar. Sollten sie auch aus dem Duell mit den Bosniern sieglos hervorgehen, ist kaum davon auszugehen, dass sie am Sonntag in Stuttgart plötzlich wieder in die Spur finden. Doch der Fußball hält einige Überraschungen bereit und die Fans des FSV würden sich von ihrem Verein mit Sicherheit gern mal wieder überraschen lassen.