Hans-Joachim Watzke hat sich für eine Klub-WM in Deutschland ausgesprochen. "Ja, das würde ich gerne machen", sagte der Präsidiumssprecher und Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Fußball-Liga (DFL) der Frankfurter Rundschau, "ich habe festgestellt, dass alle außerhalb der Kernländer in Europa das Turnier gut fanden." Der Fußball gehöre "nicht uns Europäern allein", ergänzte der Funktionär, der am Mittwoch bei der Generalversammlung der 36 Bundesligaklubs in Berlin für vier weitere Jahre in seine DFL-Ämter gewählt werden wird.
Borussia DortmundBundesliga
•Rang: 4•Pkt: 4•Tore: 6:3
Über die Gelder aus Saudi-Arabien, mit der die im Sommer in den USA erstmals mit 32 Mannschaften und über vier Wochen ausgetragene Klub-WM mitfinanziert wurde, sagte Watzke, dass es sich "lediglich um eine Anschub-Finanzierung" handele. "Wir machen uns doch etwas vor: So lange große DAX-Konzerne für ihre Finanzierung bei Kapitalerhöhungen gerne die Saudis dazunehmen, sollten wir uns die Welt nicht schöner reden, als sie ist", führte der 66-Jährige aus, "das Geld aus den Golfstaaten nimmt unsere Industrie nur allzu gerne."
Mit Blick auf die explodierenden Gehaltskosten im Profifußball sprach sich Watzke, der sich im November zum Präsidenten von Borussia Dortmund wählen lassen will, für eine Obergrenze aus. "Letztlich wird ein Salary-Cap unumgänglich sein", meinte der aktuelle BVB-Geschäftsführer, ohne diesen laufe "das alles noch mehr aus dem Ruder. Irgendwann werden sie das in England auch merken. Denn meines Wissens macht dort trotz der riesigen Budgets kaum ein Klub Gewinn."
(sid)
Bringt doch nichts, wenn wir jetzt schon alles zeigen, was wir trainiert haben.
— Marco Reuss nach den mageren Testspiel-Ergebnissen vor WM-Start