Wenigste Punkte für Liga-Erhalt: Fällt der Rekord des HSV?

von Carsten Germann16:49 Uhr | 16.04.2025
Foto: Imago

Für den 1. FC Heidenheim (0:3 in Frankfurt), den VfL Bochum und Holstein Kiel (jeweils 1:2, gegen den FC Augsburg und den FC St. Pauli) war es ein schwarzer 29. Spieltag. Das Trio auf den drei letzten Tabellenplätzen läuft Gefahr, den historischen Punkte-Rekord für einen Nicht-Absteiger seit Einführung der Drei-Punkte-Regel zur Saison 1995/96 zu unterbieten. Das berichtet Transfermarkt.de.

Der 1. FC Heidenheim braucht bei 22 Punkten aus 5 Spielen noch 5 Zähler, Bochum gar 7, Kiel 9 Zähler, um nicht als nach Punkten schlechtester Sechzehnter seit 1995/96 eine Bundesliga-Saison abzuschließen und Geschichte zu schreiben.

Wer landet auf Platz 16?

Die Chancen stehen für die Mannschaft von der Ostalb bei den noch zu spielenden Gegnern Bayern München, VfB Stuttgart (A), im direkten Duell mit Bochum (H / 32. Spieltag), bei Union Berlin und gegen Werder Bremen allenfalls mittelprächtig.

„Jeder muss das Spiel gegen Augsburg für sich verarbeiten“, sagte Bochums Torschütze Philipp Hofmann nach dem 1:2 gegen den FCA, „und dann geht es weiter.“

  • Für Bochum (20 Punkte) geht es bei Werder Bremen, dann zu Hause gegen Union, in Heidenheim, gegen Mainz 05 und am letzten Spieltag beim FC St. Pauli weiter.
  • Holstein Kiel hat mit 18 Punkten und beim Restprogramm mit Leipzig (A), Borussia Mönchengladbach (H), FC Augsburg (A), SC Freiburg (H) und beim BVB (34. Spieltag) die schlechtesten Karten, noch auf Platz 16 zu springen.

HSV: Nur 27 Punkte

Den bestehenden Negativ-Rekord holte sich 2013/2014 der HSV.

Mit 27 Punkten und mit einer 2:3-Niederlage beim FSV Mainz 05, der sich zwar die Europa-League-Qualifikation sicherte, der aber am Ende dieser denkwürdigen 90 Minuten ohne Trainer Thomas Tuchel (51 / Gab vor laufender TV-Kamera den Rücktritt bekannt) dastand. Unser Redakteur war damals live an den Tasten.

Das Theater um Tuchel bei den Rheinland-Pfälzern übertünchte an diesem 10. Mai 2014 die schwache Leistung des HSV.

Der Hamburger SV taumelte – auch dank der übrigen, aus Sicht der Abstiegskonkurrenten Eintracht Braunschweig und 1. FC Nürnberg ungenügenden Ergebnisse – in die Relegationsspiele gegen die Spielvereinigung Greuther Fürth.

Keine Punkte mehr für den HSV nach dem 29. Spieltag

Es war ein unschönes, ein tristes Saisonfinale.

  • Nürnberg verlor auf Schalke 1:4 und hatte somit keines der letzten 7 Spiele gewonnen.
  • Der FCN wurde der der Tabellensiebzehnte mit den wenigsten Punkten.
  • Rückkehrer Braunschweig konnte nach dem 1:3 bei 1899 Hoffenheim in Sinsheim aus den letzten 5 Spielen keinen einzigen Punkt holen.
  • Für die Hamburger war das 2:3 in Mainz ebenfalls die 5. Niederlage in Folge – bei 15 Gegentoren, dabei allein 4 im letzten Heimspiel gegen den lange als Meister feststehenden FC Bayern München.

Es sollte kein weiterer Sieg mehr dazukommen.

Die Relegation überlebte Hamburg nur dank der damals noch gültigen Auswärtstor-Regel, 0:0 im Volksparkstadion und 1:1 durch ein Tor von Pierre-Michel Lasogga am Fürther Ronhof.

  • Damit blieb der HSV mit der geringsten Punktzahl seit 1995/96 in der Bundesliga und unterbot den Negativ-Rekord von Borussia Mönchengladbach aus dem Jahr 2008/2009 und vom 1. FC Nürnberg 2009/2010 sowie von 1899 Hoffenheim 2012/2013 (alle jeweils 31 Punkte).
  • Auch Hamburg-Rivale Werder Bremen blieb 2019/2020 via Relegation gegen Heidenheim und mit nur 31 Zählern drin.

Trainer Mirko Slomka (57, jetzt Experte bei Sky), von BILD einst als „Der nette Herr Slomka“ ins Figuren-Gemälde der Bundesliga eingeführt, hatte die Hamburger erst am 22. Februar 2014 übernommen – und sie zu einem 3:0 über Vizemeister Borussia Dortmund geführt.

  • Unter Slomkas Regie gewannen die Hansestädter aber nur 2 Spiele (danach noch 2:1 gegen Leverkusen). 


Normal darf so einer nicht spielen - das ist Wettbewerbsverzerrung!

— André Golke, 1. FC Nürnberg, nach 1:5 gegen Eintracht Frankfurt übe den zweifachen Torschützen Anthony Yeboah.