AC Florenz weiter im freien Fall – Miese Zahlen für Coach Vanoli

von Carsten Germann15.12.2025 | 23:28 Uhr
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Foto: Imago

Paolo Vanoli (53) ist bei der AC Florenz, neben den Wolverhampton Wanderers aus der englischen Premier League DER Krisenklub in den Top-5-Ligen in Europa, erst seit sieben Spielen im Amt – und kann als Trainer scheinbar nicht helfen…

Die AC Florenz neben den „Wolves“ (zwei Punkte, schlechteste Premier-League-Ausbeute aller Zeiten) das einzige Team in Europas Top-5-Ligen ohne Sieg.

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Am 4. November 2025 trennte sich der zweimalige Conference-League-Finalist aus der Toskana von Trainer Stefano Pioli und engagierte Paolo Vanoli.

Als Spieler hatte die „Fiorentina“ 2002 einmal 4,65 Millionen Euro für seine Dienste an den AC Parma überwiesen.

Vanoli, mit den Florentinern immerhin Coppa-Italia-Sieger 2001 und UEFA-Cup-Sieger 1999 mit Parma, konnte seine immense Erfahrungen als Profi noch nicht auf das Team übertragen.

  • Seine düstere Bilanz: Nur ein Sieg Wettbewerb übergreifend aus sieben Spielen – und das war in der Europa Conference League gegen Dynamo Kiew (2:1).

Für Hellas Verona machte Vanoli die meisten Spiele als Fußballprofi (89).

Im Duell gegen den Vorletzten aus Verona zogen er und die AC Florenz am vergangenen Sonntag den Kürzeren – 1:2.

Die Krise in Florenz, das 2026 sein 100-jähriges Vereinsjubiläum feiert, spitzte sich weiter zu.

Wie viel gab die AC Florenz vor der Saison für neue Stars aus?

„Der infernale Touristen-Führer über den Höllenpforten in der Göttlichen Komödie, und das Inferno trägt Violett“, wagte Italien-Experte Oliver Birkner im Kicker-Sportmagazin (Donnerstags-Ausgabe) einen Griff in die bewegte Kultur-Geschichte von Florenz.

  • 90 Mio. Euro hatten die AC-Macher vor der Saison in neue Stars investiert.
  • Heraus kam bislang die schlechteste Saison der Serie-A-Geschichte, die mit dem 1:2 gegen Verona eine neue, dramatische Wendung erfuhr.
  • Acht Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz (Parma Calcio) hat die AC Florenz nach der Niederlage gegen Hellas bereits aufzuholen.
  • Mit 26 Gegentoren stellt Florenz die schlechteste Defensive der Serie A.
  • Zwölf eigene Treffer der Fiorentina sind die nach Pisa und Parma (je 10 Tore) schwächste Offensivleistung der italienischen Eliteliga.

Miese Kommentare in den so genannten „sozialen Medien“, wonach die Kinder der Florenz-Stars unheilbare Krankheiten erleiden sollten, wurden ein Fall für die Bürgermeisterin von Florenz, Sara Funaro. „Florenz ist seit jeher eine Bastion der Toleranz“, ließ sie diese Art von Kommentaren unterhalb der Gürtellinie nicht gelten.

Welche großen Spieler liefen für AC Florenz auf?

Gut so! Florenz war aber auch über Jahrzehnte eine Top-Adresse in der Serie A.

Stars wie „Batigoal“, Gabriel Batistuta, Roberto Baggio, Stefan Effenberg, Brian Laudrup, Enrico Chiesa, Predrag Mijatovic oder Franck Ribéry spielten in der beschaulichen Toskana.

Die Neuen konnten fast allesamt nicht glänzen.

  • Einzig der Isländer Albert Gudmundsson, für 13 Mio. Euro Ablöse vom FC Genua 93 geholt, kam in der Serie A über die Ein-Tore-Marke hinaus.
  • 25 Millionen Euro zahlte Florenz gar für den Mittelstürmer Roberto Piccoli an Cagliari Calcio – geliefert hat er mit einem Treffer aus zwölf Liga-Spielen bislang nicht wirklich…
  • Tor-Methusalix Edin Dzeko (39), ablösefrei von Fenerbahce Istanbul gekommen, steht nach elf Liga-Spielen noch ohne Treffer da.

Paolo Vanoli („Wir brauchen jetzt echte Männer und keine infantilen Alibis!“) lebt, glaubt man Insidern wie Oliver Birkner, „in rätselhafter Anarchie.“

Der neue Coach forderte nach 14 sieglosen Spielen zehn Siege – und nach dem 1:2 gegen Verona kann man diese Ansage schon wieder abheften…