
Was sich in den letzten Wochen und Monaten angedeutet hatte, ist nun beschlossene Sache: Cheftrainer Xabi Alonso wird
Bayer 04 Leverkusen im Sommer verlassen. Das bestätigte der Spanier am Freitag um kurz nach 14 Uhr auf der Spieltagskonferenz – es folgte eine offizielle Mitteilung des Vereins.
Bayer 04-Aus fix, Weg zu Real frei?
Ein ähnlicher Ablauf wie bei seinem Treuebekenntnis im März 2024. Zuerst spekulierten die Medien, dann kommunizierte Alonso selbst seine Entscheidung zuerst intern und schließlich extern. Nach „Kicker“-Informationen informierte der Baske die Mannschaft bereits vor dem Training am Freitag über seinen Abschied. Der Öffentlichkeit wurde es wenige Stunden später bestätigt. Damit ist es offiziell: Xabi Alonso verlässt die Werkself nach rund zweieinhalb Jahren.
Seitdem hatte er sie sehenswert zu ihrer ersten deutschen Meisterschaft, einem DFB-Pokalsieg und einem Supercup-Titel geführt. Die Bilanz spricht für sich: Im Schnitt sammelte der Spanier 2,16 Punkte pro Spiel und gewann 89 von 139 Partien.
Wie es für ihn weitergeht, dürfte sich bald zeigen. Die mögliche Vakanz des Trainerpostens bei
Real Madrid dürfte über seine Zukunft in Leverkusen entschieden haben. Der 43-Jährige gilt als Wunschlösung für den wohl scheidenden Carlo Ancelotti. Den Italiener zieht es zur brasilianischen Nationalmannschaft. Laut der spanischen Sportzeitung „Marca“ soll sich Alonso mit Real bereits auf einen Vertrag bis 2028 verständigt haben. Eine Verkündung wird zeitnah erwartet, sobald Ancelottis Abschied offiziell ist. „Marca“ rechnet mit dessen Verabschiedung am 25. Mai.
Der Real-Plan mit Alonso
Dennoch würde Alonso nicht sofort in der spanischen Hauptstadt anheuern. Nach Ancelottis Abgang am Saisonende soll Santiago Solari (Direktor Profifußball) Real Madrid durch die Klub-Weltmeisterschaft (14. Juni – 13. Juli) führen. Über eine geplante Interimslösung für die Klub-WM wurde schon länger berichtet. Alonso
wird die Königlichen demnach erst nach dem Turnier in den USA übernehmen.Nach wochenlangem Warten auf eine Entscheidung steht nun fest, dass Alonso seinen bis 2026 gültigen Vertrag bei Bayer 04 nicht erfüllen wird. Der Spanier hatte zuletzt ein Treuebekenntnis vermieden und ist Fragen zu seiner Zukunft ausgewichen. Längst war klar, dass er die „Werkself“ bei einem Angebot eines Ex-Klubs dank eines „Gentlemen’s Agreement“ vorab verlassen dürfte. Eine Klausel im Vertrag wird Bayer 04 dennoch eine Ablöse einbringen, die bei rund zwölf bis 15 Millionen Euro liegen soll.
Leverkusen auf Trainersuche
Die Leverkusener Verantwortlichen stehen nun vor zwei Fragen: Wer folgt auf Xabi Alonso, und welche Personalentscheidungen könnten mit seinem Abschied geklärt werden?
Nachfolgekandidaten wurden bereits ausführlich diskutiert. Erik ten Hag, Barça-Legende Xavi (beide derzeit vereinslos) und Cesc Fàbregas (Como 1907) gelten als heiße Anwärter. Weitere gehandelte Namen wie Sandro Wagner (DFB, nach Nations-League-Finale verfügbar) und Álvaro Arbeloa (Real Madrid U19) gelten als unwahrscheinlich.
Bayer Leverkusen muss in den kommenden Wochen eine Entscheidung treffen.
Alonso Dominostein für Kaderplanung
Alonsos Abgang könnte einige Spieler zum Verbleib in Leverkusen bewegen. Vor allem
Jonas Hofmann hatte den Spanier zuletzt als erster namhafter Spieler öffentlich scharf kritisiert. Laut dem 32-Jährigen habe Alonso „sehr wenige“ Erklärungen für seine wenige Spielzeit in dieser Saison geliefert. In der Double-Saison gehörte der Ex-Gladbacher mit 20 Torbeteiligungen noch zu den Leistungsträgern der Werkself.
„Ich finde es sehr schwierig, wenn man in der Vorsaison ein solcher Bestandteil war und dann so außen vorgelassen wird“, sagte Hofmann über seine Reservistenrolle unter Alonso. Auch
Robert Andrich könnte unter einem neuen Trainer bei der „Werkself“ bleiben. Der Mittelfeldspieler hat – wie Hofmann – seinen Stammplatz aus der Vorsaison verloren. Berichten zufolge erwog er deshalb, den Klub im Sommer mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2026 zu verlassen.
Xabi Alonsos Abgang könnte jedoch
Florian Wirtz zu einem Abschied bewegen. Das Leverkusener Offensivjuwel soll zu einem Wechsel zum FC Bayern München tendieren. Die Münchner Bemühungen könnten durch Alonsos Entscheidung konkreter werden. Der spanische Trainer gilt als starker Förderer des Nationalspielers und hätte ihn möglicherweise von einem längeren Verbleib überzeugt.
Letztes Heimspiel gegen den BVB
Mit Xabi Alonso verliert Bayer Leverkusen den erfolgreichsten Trainer der Vereinsgeschichte. Am Sonntag bestreitet die „Werkself“ ihr letztes Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund. Alonso erhält gegen die Schwarzgelben eine wohlverdiente Abschiedsfeier in der BayArena. Der Spanier erwartet einen „sehr emotionalen“ Abschied und will sich gebührend von den Fans verabschieden. Trotz der emotionalen Ankündigung konnte der scheidende Bayer 04-Coach aber auch schmunzeln.
Er hielt die Pressekonferenz auf Englisch ab. „Das ist meine große Sorge, dass ich nach drei Jahren noch keine richtige Pressekonferenz auf Deutsch abhalten kann“, witzelte Alonso. Glück für ihn: Der anwesende „Bild“-Reporter bewertete die Deutschkenntnisse mit der Note 2.