Trotz des Wirbels um die Ausbootung von Triple-Held
Gianluigi Donnarumma haben die Vielspieler von Paris Saint-Germain ihren Champions-League-Triumph nach einer spektakulären Aufholjagd veredelt. Das Team von Trainer Luis Enrique gewann den UEFA-Supercup durch ein 4:3 im Elfmeterschießen gegen den Europa-League-Sieger
Tottenham Hotspur und startete die erste Spielzeit nach der erfolgreichsten Saison der Klubgeschichte gleich wieder mit einem Titel. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 gestanden.
Lee Kang-In (85.) und
Goncalo Ramos (90.+3) retteten Paris im italienischen Udine, nachdem
Micky van de Ven (39.) und Kapitän
Cristian Romero (48.) die Londoner in Führung gebracht hatten. Die Franzosen, die nach dem verlorenen Finale der Klub-WM gegen den
FC Chelsea (0:3) Mitte Juli erst zu Beginn der vergangenen Woche ins Training eingestiegen waren, kämpften sich spät zurück. Unter anderem der Ex-Münchner
Mathys Tel vergab für Tottenham im Duell vom Punkt,
Nuno Mendes verwandelte entscheidend.

Ousmane Dembélé
•Angriff•Frankreich
Zum Profil
Person
Alter
28
Größe
1,78
Gewicht
67
Fuß
B
Marktwert
79,5 Mio. €
Daten
Ligue 1
Spiele
84
Tore
36
Vorlagen
19
39
Mathys Tel
Bayern•Angriff•Frankreich
Zum Profil
Person
Alter
20
Fuß
R
Marktwert
37,4 Mio. €
Daten
Bundesliga
Spiele
61
Tore
12
Vorlagen
6
Im Vorfeld hatten die Diskussionen um Donnarumma die Schlagzeilen bestimmt:
PSG-Trainer Luis Enrique strich den Torhüter aus dem Kader, nachdem der Klub
Chevalier aus Lille für 40 Millionen Euro verpflichtet hatte. Donnarumma zeigte sich entsetzt, seine Tage in Paris dürften trotz der einzigartigen Vorsaison gezählt sein.
Manchester City gilt als möglicher Abnehmer.
Für den Italiener, der auf dem Weg zum Champions-League-Triumph eine Schlüsselrolle eingenommen hatte, stand umgehend Chevalier im Tor. Der neue Schlussmann bekam zunächst kaum etwas zu tun, bei PSG erinnerte dennoch wenig an die Machtdemonstration aus dem Königsklassen-Finale gegen
Inter Mailand (5:0). Der behäbigen Offensive um Ousmane Dembélé fehlte die Zielstrebigkeit.
Chevalier stand kurz vor der Pause im Blickpunkt: Den Abschluss der Bayern-Leihgabe
João Palhinha, die gleich in der Startelf stand, lenkte der 23-Jährige an die Latte, bei van de Vens Nachschuss war er machtlos. Die Führung der Londoner, die in der vergangenen Premier-League-Saison enttäuscht und sich kurz nach dem ersten internationalen Titel seit 41 Jahren von Teammanager Ange Postecoglou getrennt hatten, war nicht unverdient.
Tottenham baute die Führung zu Beginn der zweiten Hälfte aus - und durfte sich bei Chevalier bedanken: Der PSG-Torhüter sah bei Romeros Kopfball äußerst schlecht aus. Die Franzosen versuchten viel, der vermeintliche Anschluss durch
Bradley Barcola (65.) zählte aufgrund einer Abseitsposition allerdings nicht. Lees Distanztreffer dagegen schon, Ramos brachte PSG ins Duell vom Punkt.
(sid)