Nach Abseitstor: Selbst Eberl fordert früheren VAR im Pokal

Obwohl der FC Bayern München im DFB-Pokal vom fehlenden VAR-Einsatz beim 1. FC Köln profitiert hat, hat Sportvorstand Max Eberl einen grundsätzlichen Einsatz des Videoschiedsrichters schon in der zweiten Pokalrunde gefordert. «Ich bin ein Freund vom Video-Assistenten. Ich glaube schon, dass ein Video-Assistent ab der zweiten Runde hilfreich wäre», sagte Eberl nach dem 4:1 (2:1) seines Teams am Mittwoch in Köln.
Beim Ausgleich der Gäste zum 1:1 (36. Minute) hatte Torschütze Luis Diaz deutlich im Abseits gestanden. Das Schiedsrichterteam um Tobias Welz hatte dies aber nicht erkannt und den Treffer gegeben. Im DFB-Pokal kommt der Video-Schiedsrichter erst ab dem Achtelfinale zum Einsatz. Grund dafür sind die unterklassigen Teams, in deren Stadien die technischen Voraussetzungen oft nicht gegeben sind.
«Es geht um so viel. In der zweiten Runde sind meistens so viele Mannschaften, die auch die Möglichkeiten bieten», meinte Eberl indes. «Was macht man mit den Mannschaften, wo es nicht möglich ist, wenn sie ins Achtelfinale kommen? Denn dann müssten sie ja auch.»
Auch Kwasniok kritisiert
Für Kölns Trainer Lukas Kwasniok ist die etablierte Technologie im Profi-Fußball auch Schuld daran, dass beim Fehlen des VAR öfter Fehlentscheidungen getroffen würden. «Ich finde schon, dass er es sehen kann, wenn nicht gar sehen muss. Das ist ein Problem», sagte Kwasniok zum umstrittenen Ausgleich der Bayern: «Wenn du halt immer mit Navi unterwegs bist, lernst du irgendwann diese Straßen nicht mehr.»
Selbst Eberl stimmte dem zu. «Wenn du das ganz Jahr nicht darauf gepolt bist, dann ist es schwieriger in solchen Spielen», meinte der Bayern-Sportchef. «Wenn man es gewohnt ist und es auch funktioniert, sollte man es auch nutzen.»
(dpa)