Pokalschreck Illertissen: Club, Bayern - und nun Magdeburg?

In der ersten Runde hat der FV Illertissen Altmeister 1. FC Nürnberg geschockt, am Wochenende sogar den großen FC Bayern geschlagen - in Unterzahl! Und auch wenn das 4:3 am vergangenen Samstag "nur" ein Erfolg gegen die Zweitvertretung des deutschen Fußball-Rekordmeisters in der Regionalliga Bayern war: Der letzte verbliebene Viertligist im DFB-Pokal fühlt sich "bereit" für den nächsten Coup, wie Kapitän Max Zeller versicherte.
Der FVI ist seit sieben Spielen ungeschlagen, Gegner 1. FC Magdeburg das Schlusslicht der 2. Liga - ist also alles angerichtet für die nächste große Überraschung im ausverkauften Vöhlinstadion am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky)? Gemach, meinte Zeller. "Man kann definitiv sagen: Selbst wenn der 1. FC Magdeburg zehn Spiele in Folge verloren hätte, würde die Favoritenrolle immer noch beim Zweitligisten liegen", betonte er bei fussball.de: "Wir werden einen perfekten Tag benötigen, während der 1. FC Magdeburg nicht in die Nähe seines Maximums kommen darf."
So wie in der ersten Runde, als der Club im Elfmeterschießen (6:5) niedergerungen wurde. Jetzt steht der FVI, beheimatet im bayerischen Landkreis Neu-Ulm direkt an der Grenze zu Baden-Württemberg, vor dem größten Spiel der Vereinsgeschichte. "Natürlich sind wir klarer Außenseiter", sagte Trainer Holger Bachthaler, dessen Vater Karl-Heinz Illertissen als Coach und Multifunktionär aus der württembergischen Bezirksliga nach oben geführt hatte.
Bachthaler Senior, inzwischen Aufsichtsrat, kann "immer noch nicht richtig fassen", was seinem Klub da gelungen ist. "Es gibt 100 Vereine in den Regionalligen - und wir sind als einziger in der zweiten Runde!", sagte er. Geht da noch mehr? "Nachdem wir schon einen Zweitligisten rausgeworfen haben, werden wir optimistisch reingehen", betonte sein Sohn.
Magdeburg jedenfalls ist gewarnt vor dem Tabellenfünften der Regionalliga Bayern. "Illertissen hat bereits Pokal-Geschichte geschrieben", sagte Otmar Schork, der Geschäftsführer Sport, "wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen."
(sid)