Sheffield Wednesday beantragt Insolvenz

Der englische Fußball-Zweitligist Sheffield Wednesday hat aufgrund seiner massiven finanziellen Schieflage den Insolvenzverwalter bestellt. Die Owls (Eulen) reagierten damit auf einen Antrag zur Zwangsauflösung des Vereins der britischen Steuerbehörde HM Revenue & Customs. Der Tabellenletzte der Championship wird laut der English Football League mit einem Abzug von zwölf Punkten bestraft und muss mit dem Absturz in die 3. Liga rechnen.
Die Insolvenz dürfte das Ende der zehnjährigen Amtszeit von Klubbesitzer Dejphon Chansiri bedeuten. Laut eines BBC-Berichts gibt es bereits Verhandlungen über einen Verkauf des viermaligen englischen Meisters.
Ein Großteil der Fans war in Reaktion auf die Probleme auch am Mittwoch dem Spiel gegen den FC Middlesbrough (0:1) ferngeblieben. Die Insolvenz stellt vorerst den Spielbetrieb bei der Mannschaft sicher, die bis zum vergangenen Sommer noch von Danny Röhl trainiert worden war. Röhl hatte Sheffield auch wegen der Schwierigkeiten verlassen.
"Wie viele Fußballklubs verzeichnete der Verein jahrelang erhebliche Verluste, die in der Vergangenheit vom Eigentümer getragen wurden. Herr Chansiri ist nicht länger bereit, diese finanzielle Unterstützung zu leisten", sagte Kris Wigfield, einer der Insolvenzverwalter. Der jüngste Fanboykott habe den finanziellen Druck noch erhöht. "Daher hat der Eigentümer beschlossen, den Verein unter Zwangsverwaltung zu stellen."
Wigfields Kollege Paul Stanley betonte: "Wir sind überzeugt, dass der Klub mit der richtigen Eigentümerstruktur eine glänzende Zukunft hat" und alle regulatorischen Verpflichtungen der Liga "erfüllen wird". Aktuell ist dies nicht der Fall. Unter anderem konnte Sheffield in fünf der vergangenen sieben Monate die Gehälter nicht pünktlich auszahlen.
(sid)