Fakten & Episoden: HSV vs. Bremen - Der Klassiker, der der Liga gefehlt hat

von Carsten Germann08.12.2025 | 17:14 Uhr
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Foto: Imago

„Comeback eines Klassikers“, so titelte das Kicker-Sportmagazin am vergangenen Donnerstag vor dem Nord-Derby Hamburger SV gegen Werder Bremen und ließ große Momente aus diesen Spielen Revue passieren. Das 3:2 (0:1) der Nord-Rivalen haben wir für Sie bei Fussballdaten.de live begleitet. Ganz ehrlich: Wir sind, wie viele Fans sicherlich, auch am Tag danach noch begeistert.

Vielleicht hat man in sieben Jahren Abwesenheit des Hamburger SV und auch in der Saison 2021/2022 ohne Werder Bremen ein wenig vergessen, was das Nord-Derby tatsächlich für eine Wertigkeit in der Bundesliga hatte.

In den „sozialen Medien“ lag der Fokus in dieser Zeit eher darauf, Spott über dem HSV auszuschütten, wenn man mal wieder am letzten Spieltag oder in der Relegation den Aufstieg verpasst hatte.

Doch nun sind sie wieder da – und das ist auch gut so.

Denn dieser HSV tritt selbstbewusst auf, lebt die Emotionalität, die die HSV-Macher um Trainer Merlin Polzin und Sportvorstand Stefan Kuntz ausstrahlen – und reißt so auch neutrale Beobachter mit.

„Nord-Derby, was hast du uns gefehlt!“, jubelte DAZN-Reporter Lukas Schönmüller.

  • Das Nord-Derby fand am Sonntag in Hamburg zum 109. Mal statt.

0:6 in Bremen – Letztes HSV-Spiel für Torhüter Tom Starke

  • Der HSV holte sich seinen 35. Derby-Sieg.
  • Bremen gewann 39 dieser mitunter hoch brisanten Duelle.
  • 2004 überrollte der Nord-Rivale Werder Bremen auf dem Weg zur Meisterschaft den HSV mit 6:0.
  • HSV-Trainer Klaus „Toppi“ Toppmöller (74) setzte im Weserstadion zum zweiten und letzten Mal einen Ersatztorhüter namens Tom Starke ein…
  • Wie sehr der HSV neben den Schuhen stand, zeigte das 1:0: Ein Eigentor von Stürmerstar Sergej Barbarez...

HSV gegen Bremen 2009: Drei verlorene Titel in 19 Tagen

Und dann 2008. Werder-Keeper Tim Wiese wechselte die Sportart und stieg gegen HSV-Stürmer Ivica Olic im Stile eines Kung-Fu-Kämpfers ein. Was „Kung-Fu-Cantona“, Erich Cantona, dazu gesagt hat, wissen wir nicht.

Aber unter vielen spektakulären Derby-Momenten, das wissen wir sehr wohl, war dies einer der unglaublichsten.

2009 schoss Werder Bremen Hamburg drei Titel-Chancen weg, unter anderem, weil im Rückspiel des UEFA-Pokal-Halbfinales (2:3 / Hinspiel in Bremen. 1:0) der Ball von einer auf dem Spielfeld liegenden Papierkugel, die wohl aus der Fan-Choreographie stammte, abgelenkt wurde. Aus der daraus resultierenden Ecke fiel das 3:1 für Werder durch Frank Baumann.

  • Die Bremer zogen gegen Schachtar Donezk ins letzte UEFA-Cup-Finale vor der Umbenennung des Wettbewerbs ein.  
  • Im DFB-Pokal 2008/2009 schalteten die „Werderaner“ den HSV im Viertelfinale im Volksparkstadion im Elfmeterschießen aus und auch das Bundesliga-Duell im Weserstadion (2:0) kostete den HSV sämtliche Titel-Chancen.

„Die Schmach dieser 19 Tage wird aus der Geschichte des HSV nicht mehr zu tilgen sein“, war HSV-Präsident Bernd Hoffmann sicher.

Möglich. Aber den nächsten, großen Derby-Moment zogen die Hamburger.

„Ich kann jetzt meine Karriere beenden!“

Mit einer Geschichte, wie sie nur das Nord-Derby schreibt.

  • Yussuf Poulsen (31) bescherte Hamburg mit seinem ersten Ballkontakt und dem ersten Pflichtspiel-Treffer den Derby-Sieg.

„Erstes Tor. Im Nordderby. Vor der Nordkurve: Mehr geht gar nicht. Ich kann jetzt meine Karriere beenden“, lachte der Matchwinner im DAZN-Interview. 

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