Mixed Zone

Zuletzt in Portugal aktiv: Ex-Schalker Fraisl beendet Karriere

von Maximilian Dymel29.10.2025 | 15:04 Uhr
Selim Sudheimer/Getty Images
Foto: Selim Sudheimer/Getty Images

Der ehemalige Schalke- und Bielefeld-Torwart Martin Fraisl hat seine Karriere beendet. Das gab der 32-Jährige am Mittwochvormittag bekannt.

Zehn Profijahre in sechs Ländern

Von Sommer 2019 bis Januar 2021 stand Martin Fraisl beim SV Sandhausen unter Vertrag. In der Saison 2021/22 gehörte der Torhüter zur letzten Aufsteiger-Mannschaft des FC Schalke 04, bevor er im darauffolgenden Jahr mit Arminia Bielefeld in die dritte Liga abstieg. Neben seinen dreieinhalb Jahren in Deutschland spielte der 32-Jährige in fünf weiteren Ländern. Außerhalb der Bundesrepublik war der Niederösterreicher in seinem Heimatland, Rumänien, den Niederlanden, Dänemark und Portugal aktiv.

Zuletzt stand er im April für den CD Mafra in der zweiten portugiesischen Liga zwischen den Pfosten. Nach 32 Einsätzen für den Verein aus der Nähe von Lissabon, der mittlerweile in der dritten Liga antritt, zog der Ex-Schalker einen Schlussstrich. „Heute endet ein Kapitel, das mein ganzes Leben geprägt hat. Ich beende mit dem heutigen Tag meine aktive Fußballkarriere“, schrieb Fraisl bei „Instagram“. Der Entschluss sei ihm nicht leicht gefallen: „Wenn ich ehrlich bin, fällt es mir schwer, diese Worte überhaupt zu schreiben. Weil sie bedeuten, dass eine Zeit vorbei ist, in der ich jeden einzelnen Tag für diesen Traum gelebt habe.“

Wiederaufstieg mit Schalke, Meister in Dänemark

Der größte Erfolg dieses Traums kam 2022, als er Schalke 04 zur Zweitliga-Meisterschaft und dem direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga verhalf. Fraisl kam für die „Königsblauen“ auf 26 Einsätze und blieb achtmal ohne Gegentor. Der Titel mit den Gelsenkirchenern sollte nicht sein einziger bleiben. 2024 gewann er mit dem FC Midtjylland die dänische Meisterschaft, spielte dabei aber eine weniger große Rolle.

Nach dem Titelgewinn mit Schalke stand der Keeper viermal im Kader der österreichischen Nationalmannschaft. Ein Länderspiel bestritt er jedoch nie. In den deutschen Ligen hütete Fraisl 102 Mal das Tor, am häufigsten für den SV Sandhausen (45 Einsätze). Seine Profi-Karriere, die erst im Alter von 22 Jahren Fahrt aufnahm, habe ihm gezeigt, dass es „nicht die Pokale oder Siege sind, die bleiben. Es sind die Menschen. Die Emotionen. Die Stille nach einem Sieg. Und das Gefühl, Teil von etwas Größerem gewesen zu sein“, schrieb er.

Fraisl „unter den erfolgreichsten 0,003 % aller Fußballer Europas“

Natürlich hätte Fraisl „gerne Champions League gespielt. Doch irgendwann habe ich die KI gefragt, wo ich mit meiner Karriere eigentlich stehe – und sie antwortete: unter den erfolgreichsten 0,003 % aller Fußballer Europas. In diesem Moment habe ich verstanden, dass Erfolg vor allem eine Frage des Blickwinkels ist. Ich durfte meinen Traum leben – und das ist mehr, als ich mir je hätte wünschen können.“