Schlusskonferenz BVB vs Bodö/Glimt – Adeyemi und Guirassy wirkungslos!

von Carsten Germann10.12.2025 | 23:21 Uhr
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Foto: Imago

BVB gegen Bodö/Glimt aus Norwegen 2:2 (1:1) am sechsten Spieltag der Champions-League-Ligaphase in den LIVE-News-Formaten von Fussballdaten.de – Mit Fakten, Stimmen und Stimmungen.

„Hinten waren sie eine Katastrophe, dann machen sie aus dem Nichts das 1:1“, so die Analyse von Norwegen-Legende Jan Age Fjörtoft bei Sky Austria, besser konnte man es nicht auf den Punkt bringen.

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  • Der norwegische Champions-League-Neuling schockte mit zwei Torschüssen und dem 1:1 von Haitam Aleesami (41.) die BVB-Fangemeinde im Westfalenstadion.

Die Dortmunder spielten wie so oft in dieser Saison, nicht nur in der Champions League: Mit viel Zug zum Tor, aber uneffektiv in den Abschlüssen.

Fábio Silva und Maximilian Beier mussten nach dem 1:0 von Julian Brandt (18.), das dem Spiel der Borussia keine Sicherheit gab, zwingend treffen, das ist einfach nicht zielstrebig genug.

Der BVB ergoss sich in der ersten Halbzeit in langen Ballbesitzphasen, aber schon vor dem 1:0 hatte man Glück, dass Kasper Högh im 1:1-Duell gegen Gregor Kobel nicht traf.

Das sollte auch im zweiten Durchgang nicht besser werden.

BVB gegen Bodö/Glimt: Brandt mit dem Doppelpack

Der bessere Start ging aber wieder an die Borussia: 2:1 durch Julian Brandt (51.), der einen von Nikita Haikin zu kurz abgewehrten Flugkopfball von Maximilian Beier abstaubte.

  • Brandt verwertete den sechsten Torschuss für die Schwarzgelben.
  • Der siebte Torschuss von Beier aus der Distanz wurde noch von Haikin um den Außenpfosten gelenkt – starke Szene vom deutschen Nationalspieler und vom russischen Keeper der Norweger.
  • Es war die sechste Parade von Nikita Haikin (30), den Bodö/Glimt im März 2023 von Bristol City geholt hatte.

Nach 67 Minuten brachte Niko Kovac dann Karim Adeyemi und Serhou Guirassy für Fábio Silva, der sich erneut nicht aufdrängen konnte, und für Maximilian Beier.

In der 75. Minute dann wieder eine kalte Dusche für den BVB: 2:2 durch den Ex-Frankfurter Jens Petter Hauge aus elf Metern (Foto).

Der Stürmer setzte sich gegen drei Dortmunder Gegenspieler durch.

  • Es war sein drittes Tor in sechs CL-Spielen.
  • Kurios: In der Bundesliga hatte Hauge nur zwei Mal für Frankfurt getroffen, davon ein Mal in Dortmund...

Beinahe ein Eigentor...

Haikin (84.) krallte sich vor dem heranstürmenden Guirassy den Ball, Dortmund in der Schlussphase nicht zwingend genug.

Im Gegenteil: Daniel Svensson hätte Gregor Kobel in der 87. Minute nach einem Vorstoß von Fredrik Sjövold beinahe mit einem Eigentor überrumpelt!

Schlussfazit: Die Pfiffe von den Rängen gab es zu Recht. Der Borussia fehlte gegen den CL-Debütanten einfach die Dominanz, um trotz der wesentlich höheren Erfahrung in diesem Wettbewerb das Spiel noch auf die eigene Seite zu ziehen.

  • Adeyemi und Guirassy, beide mehr als 25 Minuten in der Partie, blieben ohne Impact, wirkten uninspiriert.

Dortmund muss seine Lehren aus diesem Spiel ziehen: In der Liga-Phase der Champions League muss man vom ersten Spiel an mit offenem Visier spielen – und die Dortmunder haben bei Tottenham Hotspur und gegen Inter Mailand noch zwei schwere Spiele ab dem 20. Januar 2026 auf dem Plan, die direkte Teilnahme an der Knock-out-Phase ist also noch lange nicht sicher.

,,Ich würde nicht sagen, dass Dortmund den Gegner unterschätzt hat", sagte Ex-Nationaltorhüter René Adler im ZDF, ,,es wurde zwar als Must-Win-Spiel ausgerufen, das war zu wenig. Mit den Gegnern Inter Mailand und Tottenham im Januar sehe ich die Gefahre, dass sie noch einmal eine Extra-Runde drehen müssen."

Doppel-Torschütze Julian Brandt: ,,Wir können uns solche Fehler wie beim 1:1 nicht erlauben und sind zu leichtsinnig mit den Chancen umgegangen. Das macht dieses Spiel extrem unglücklich." 

Borussia Dortmund gegen norwegische Klubs in der Champions League, das ist auch die Geschichte einer der größten Blamagen für den Sieger von 1997 in diesem Wettbewerb. 

Im Oktober 1999 verlor das Star-Ensemble um Fredi Bobic und Andreas Möller im Westfalenstadion in der Gruppenphase mit 0:3 gegen Rosenborg Trondheim und musste am Ende in den UEFA-Cup „absteigen“.

Gut, dass es diese Regelung heute nicht mehr gibt…