Schlusskonferenz Union vs. RBL 3:1 – Nach 82 Tagen wieder Stürmer-Tore...

von Carsten Germann12.12.2025 | 22:41 Uhr
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Foto: Imago

Freitagsspiel in der Bundesliga, 1. FC Union Berlin gegen RB Leipzig 3:1 (0:0), das Duell der beiden Bundesligisten aus Ostdeutschland in der Schlusskonferenz von Fussballdaten.de mit den Top-Facts und den wichtigsten Stimmen.

„Frederik Rönnow hatte in der ersten Halbzeit definitiv einen Super-Tag“, so Sky-Experte und Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger in der Analyse der ersten 45 Minuten.

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Stimmt. Der dänische Torhüter hielt Union Berlin im Spiel, denn die Anfangsphase gehörte RB Leipzig, mit dem Kopfball von Christoph Baumgartner, den Rönnow noch von der Linie kratzte, als Highlight (17.).

Ansonsten waren Highlights in diesem Duell, das seit 225 Minuten torlos ist, beide Spiele 2024/2025 endeten 0:0, dünn gesät.

Deshalb ohne Umschweife rein in Halbzeit zwei.

Nach 54 Minuten die dickste Union-Chance bis dato: Oliver Burke tankte sich nach klugem Steckpass von Aljoscha Kemlein durch bis zur Grundlinie, doch seine Hereingabe wurde abgefangen.

Union Berlin gegen RB Leipzig: Endlich wieder ein Tor…

Oliver Burke – Der inzwischen 28-jährige Schotte spielte in der Bundesliga-Premierensaison 2016/2017 für RB Leipzig und wechselte dann zu West Bromwich Albion nach England.

  • Dann brach Burke den Bann: Erstes Stürmer-Tor für Union seit dem vierten Spieltag, erstes Tor in dieser Begegnung nach 240 Minuten.

In der 57. Minute kam Burke am Strafraum an den Ball, drehte Castello Lukeba ein und jagte die Kugel dann ins Dreieck – Klasse-Tor!

  • Es war sein vierter Saisontreffer.

Doch der Jubel der Union-Anhänger hielt nicht lange an: Der eingewechselte Tidiam Gomis (60.) traf nach einem Konter zum 1:1 für RB Leipzig ins kurze Eck.

  • 69 Sekunden lagen zwischen Gomis‘ Einwechslung und dem Treffer…

Jetzt waren die „Roten Bullen“ im Spiel, Yan Diomande mit einem Super-Solo, doch Derrick Köhn bremste den Ivorer in Strafraumnähe noch aus, sonst hätte es wahrscheinlich wieder gescheppert…

Verrückte Minuten in Berlin – Ilyas Ansah (64.) nach Rechtsflanke von Christopher Trimmel mit dem Kopfball-Treffer, 2:1 – Union wieder vorn!

  • Seit dem vierten Spieltag respektive seit 82 Tagen waren die Union-Stürmer torlos, jetzt trafen sie in sieben Minuten zwei Mal.

Drei Torschüsse, zwei Union-Treffer

Ansah hatte bei seinem Treffer eine Tor-Wahrscheinlichkeit von 39 Prozent.

Nach solchen Werten sah es in Berlin lange nicht aus…

Aber gut so!

  • 1,22, so lautete jetzt der XGoals-Wert zugunsten von Union Berlin (65.).
  • Die Mannschaft aus Köpenick, sie kann doch noch Tore schießen – Aus drei Schüssen auf den Kasten von Peter Gulacsi generierte sie zwei Treffer.

Baumgart nahm dann nach 67 Minuten den Torschützen Oliver Burke raus und brachte Andrej Ilic.

  • Burke war mit 34,92 km/h schnellster Spieler der Partie.

Der Ein-Minuten-Werner…

  • Kemlein, Vorbereiter des 1:0, war mit mehr als elf heruntergespulten Kilometern der laufstärkste Spieler.

Und dann kam er: Der Ein-Minuten-Werner, Ex-Nationalspieler Timo Werner (29). RBL-Trainer Ole Werner brachte ihn für Nicolas Seiwald (90. + 1).

In der vierminütigen Nachspielzeit sollte also der von Ole Werner eigentlich ausgemusterte Stürmer die Wende bringen. Reines Wunschdenken.

Denn: Der ebenfalls eingewechselte Tim Skarke (90. + 3) machte dieses Spiel wenig später mit dem 3:1 zu, traf aus elf Metern nach Vorarbeit von Ilic – Drittes Stürmer-Tor für die „Eisernen“.

  • Für Leipzig endeten fünf Stunden ohne Gegentor.

„Nach den 90 Minuten geht diese Niederlage in Ordnung“, sagte RBL-Geschäftsführer Marcel Schäfer anschließend bei Sky, „wir haben zu viele Standards zugelassen und haben im Ballbesitzspiel einfache Fehler gemacht. Wenn wir eine Top-Mannschaft sein wollen, müssen wir in jedem Spiel top konzentriert sein.“

„Ohne Fredi Rönnow kann es auch anders ausgehen, wenn du in sieben oder acht Tagen drei Mal verlierst, ist so ein Sieg schon eine Erlösung“, sagte Christopher Trimmel von Union Berlin, „das tut natürlich gut.“