1. Bundesliga

Topstars und Supertalente: Elf Hingucker zum Bundesligastart

von Jean-Pascal Ostermeier
Luis Díaz (Bayern München/28)



Als Luis Díaz den Fans sein erstes Bayern-Trikot zuwarf, wurde es kurz turbulent auf der Tribüne. Der Linksaußen ist der neue Topstar der Bundesliga und der größte Transfer des Sommers: Für bis zu 75 Millionen Euro kam er vom FC Liverpool. Im Supercup traf er auch schon - und er jubelte wie sein verstorbener einstiger Teamkollege Diogo Jota.

Lennart Karl (Bayern München/17)

Das Juwel hält sich nicht zurück. Er könne schon ganz gut mithalten, sagte Karl nach tollen Testspielen frech, er wünsche sich auch Spielzeit im Supercup und in der Bundesliga. Das klappte so halb, im Supercup brachte ihn Vincent Kompany in der dritten Minute der Nachspielzeit. Aber Michael Olise wird seine Pausen brauchen - Karl ist auf dem rechten Flügel als Backup eingeplant.  

Malik Tillman (Bayer Leverkusen/23)

Bayer hat Florian Wirtz verloren, Jonathan Tah, Granit Xhaka, Jeremie Frimpong. Tillman trägt die Hoffnung, dass es dennoch keinen Absturz gibt. Der einstige Bayern-Spieler ging zu den Glasgow Rangers, wurde mit der PSV Eindhoven zweimal niederländischer Meister und kommt für 35 Millionen Euro zurück in die Bundesliga. Der US-Nationalspieler ist wie Wirtz ein Mann fürs offensive Mittelfeld.   

Jobe Bellingham (Borussia Dortmund/19)

Der Bruder. Um dem ewigen Vergleich mit Jude Bellingham zu entgehen, wäre Jobe wohl besser nicht nach Dortmund gewechselt. Aber er hat es getan: Nun kann er sich selbst einen Namen machen. Im Vorstellungs-Interview auf der BVB-Homepage jedenfalls wurde der ältere Bruder mit schwarzgelber Vergangenheit großzügig ausgeklammert. Und auf dem Trikot steht nur: Jobe. Er weiß, warum.


Jonathan Burkardt (Eintracht Frankfurt/25)

Als Burkardt noch in Mainz spielte, besuchte er als Fan sozusagen heimlich Europapokalspiele der Eintracht. Er will lange bleiben, sagt er - doch werden die Frankfurter ihrem Ruf als Durchlauferhitzer für Topstürmer gerecht, wechselt der Nachfolger von Hugo Ekitiké 2027 für 100 Millionen Euro in die Premier League. Und vorher fährt Burkardt als Nummer eins im deutschen Sturm zur WM.  

Paul Nebel (FSV Mainz 05/22) 

Die einfachsten Tipps sind manchmal die besten. "Du musst so aufs Tor schießen, dass du das Tor triffst. Lieber präzise und hart. Und die Ecken anvisieren", das habe ihm Hermann Gerland stets gesagt, erzählt Paul Nebel (22). Das deutsche Top-Talent für die Offensive schoss im (verlorenen) Finale der U21-EM gegen England das Tor des Monats. Ein Kandidat für die WM 2026 - auch dank Hermann Gerland. 

Noah Darvich (VfB Stuttgart/18)

Vor einem Jahr trug Darvich in der Saisonvorbereitung des FC Barcelona gegen Real Madrid und Manchester City die Nummer 10 von Lionel Messi: "Es war wie im Film." Durchsetzen jedoch konnte sich der Welt- und Europameister mit der deutschen U17 und Kapitän der U19 dauerhaft nicht. Das versucht er nun beim VfB - als Achter oder hängende Spitze. Vorne aber wird wohl Nick Woltemade spielen.

Arijon Ibrahimovic (1. FC Heidenheim/19)

Nein, eine Verwandtschaft mit Zlatan Ibrahimovic gibt es nicht. Aber der junge Bayern-Profi debütierte mit 17 Jahren und 63 Tagen in der Bundesliga, wurde dann zweimal nach Italien verliehen - und jetzt zum FCH, wie zuvor schon Paul Wanner und Frans Krätzig. "Er kann ein sehr wertvoller Spieler werden", sagt Trainer Frank Schmidt. Der Name passt jedenfalls. 


Fisnik Asllani (TSG Hoffenheim/23)

Hoffenheim verlieh einen jungen, talentierten Stürmer an einen kleinen Zweitliga-Aufsteiger - und bekam einen der besten Spieler der 2. Liga zurück, haarscharf an der Bundesliga-Sensation vorbeigeschrammt. Fisnik Asllani wird wohl auch eine Etage höher seine Tore schießen: "Früher war ich derjenige, der geschaut hat, wie die Spieler in den Torjägerlisten stehen – jetzt steht auch mein Name da." Zuletzt mit 18 Toren für die SV Elversberg.

Said El Mala (1. FC Köln/18)

Christian Keller ist nicht mehr in Köln, hat aber immer noch eine starke Meinung. "Da lege ich mich fest, dass El Mala der teuerste Abgang der FC-Historie werden wird", sagte der im Mai freigestellte Sport-Geschäftsführer. El Mala ist ein Top-Talent, für das Brighton and Hove Albion schon 15 Millionen Euro zahlen wollte, ohne eine Bundesliga-Minute. Der FC lehnte ab: Er schätzt El Mala, dessen Bruder Malek auch im Kader steht, wohl ähnlich wie Keller ein.  

Kevin Diks (Borussia Mönchengladbach/28)

Diks ist dreimaliger dänischer Meister und hat mehr Instagram-Follower als sein Verein. 1,8 Millionen Menschen (Gladbach: 1,1 Millionen) interessieren sich für die üblichen Trainingsbildchen und Harmlosigkeiten aus dem Leben eines Profifußballers. Das liegt daran, dass der erfahrene Abwehrspieler, in Apeldoorn/Niederlande geboren, nun für das Heimatland seiner Mutter spielt: Indonesien. Die dortigen Fans folgen ihm seitdem zu Hunderttausenden.    

(sid)



Giovanni Trapattoni in einem Playboy-Interview über die legendäre Pressekonferenz bei Bayern München.

Ich hatte alles gegeben. Menschlich, sprachlich.

Giovanni Trapattoni in einem Playboy-Interview über die legendäre Pressekonferenz bei Bayern München.