Holstein Kiels Marcel Rapp hält nichts von der neuen Handshake-Regel und hat sich der Kritik seines Kollegen Lukas Kwasniok vom Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln angeschlossen. Der Cheftrainer des norddeutschen Zweitligisten plädierte dafür, die Regelung wieder einzukassieren. Seit Beginn der Saison sollen sich die Schiedsrichter und Trainer 70 Minuten vor Spielbeginn mit einem Handschlag begrüßen. Kwasniok hatte die Regel als «Kokolores» bezeichnet. «Mein Appell ist: auf jeden Fall abschaffen. Vor dem Spiel brauchen wir das nicht», sagte Rapp bei der Spieltagspressekonferenz zur Partie am Samstag (13.00 Uhr/Sky) gegen Tabellenführer Hannover 96. Er schlug vor, «so ein Setting nach dem Spiel zu machen. Man trifft sich vielleicht zehn Minuten vor der Pressekonferenz auf freiwilliger Basis, der vierte Offizielle moderiert das. Ganz unemotional. Dann könnten die Trainer Fragen stellen und sie bekommen alles erklärt.» Vor dem Spiel verstehe man sich schließlich immer gut, meinte er weiter.
Das große Schweigen in der Schiedsrichterkabine
Rapp berichtete, wie die Treffen vor dem Anpfiff ablaufen. «Man trifft sich da 70 Minuten vor dem Spiel und sagt dem Schiedsrichter hallo. Dann ist man da, und dann ist erst einmal Schweigen», sagte er. «Keiner weiß, was er sagen soll. Auch die Schiris wissen nicht, was sollen sie machen. Sie wissen, sie müssen jetzt mit uns reden. Dass man sich begrüßt, hat man vorher auch gemacht, nur nicht mit so einem offiziellen Setting.» Dann fange der Unparteiische an, über die Acht-Sekunden-Regel und den Kapitänsdialog zu sprechen. «Aber das ist auch ausgelutscht. Das haben wir jetzt auch schon fünfmal gehört. Dann gucken sich die Trainer an und sagen: Is' was? Nee, ist nichts. Und dann geht man raus.» Das sei nichts gegen die Schiedsrichter, die das gut machten. «Aber die sind auch ein bisschen verloren.»(dpa)