2. Bundesliga

Neururer findet Trainerentlassungen in der 2. Liga "Wahnsinn"

von Jean-Pascal Ostermeier
Peter Neururer hat die vielen Trainerwechsel und die generelle sportliche Entwicklung in der 2. Fußball-Bundesliga scharf kritisiert. "Trainer dürfen nicht mal die kleinste Krise bewältigen, dann sind sie schon weg. Was da für ein Chaos herrscht im Bezug auf das Trainer-Dasein in der zweiten Liga, ist unglaublich", sagte der langjährige Fußballtrainer bei RTL/ntv: "Genauso wie das Chaos, das fußballerisch herrscht."

Peter Neururer
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Von den Namen sei die Liga mit den Größen Schalke 04, Hamburger SV, Hertha BSC oder 1. FC Köln "die attraktivste seit Jahrzehnten, aber die fußballerische Qualität ist grauenhaft. So schlecht war die 2. Liga noch nie." Dies liege nicht nur an den Spielern und Trainern, sondern auch an den Entscheidern in den jeweiligen Klubs. 


"Zu viele fachfremde Leute sitzen in der Vereinsführung. Vor allem bei Traditionsvereinen", sagte Neururer: "Sie urteilen über Dinge, mit denen sie selbst nie was zu tun hatten. Wie soll das gehen? Darum ist Bayern seit Jahrzehnten erfolgreich. Weil Fachkompetenz in der Vereinsführung ist."

Am Montag hatten Köln und die SpVgg Greuther Fürth ihre Trainer entlassen, insgesamt gab es 14 Trainerwechsel in dieser Saison. Neururer bezeichnete dies als "Wahnsinn".


Der Einfluss eines Trainers, der kurz vor Saisonende zu einem Team stößt, sei jedoch nicht zu unterschätzen. "Es geht nicht um methodische Dinge, sondern um Führung und Ansprache der Mannschaft. Auswahl der Personen, Vereinfachung von Dingen und Vermeiden von Versagensängsten. Im psychischen Bereich und in der Mannschaftsführung kann man als Trainer etwas machen", sagte Neururer: "Ansonsten beim Fußballerischen und Körperlichen hat man null Einfluss darauf in zwei Wochen."

(sid)
Rudi Völler, DFB-Teamchef, vor seiner legendären Wut-Rede 2002 auf Island.

Was der Delling sagt, ist fast schon eine Sauerei, ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören. Da stelle ich mich vor die Mannschaft.

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