Champions League

Welcher Klub triumphierte erst im zweiten Finale?

von Carsten Germann
Wenige Tage sind es noch bis zum „Finale dahoam 2.0“ in München mit Paris Saint-Germain gegen Inter Mailand. Paris, wiedererstarkt durch Khvicha Kvaratskhelia und Ousmane Dembélé, hofft, im zweiten Finale nach 2020 endlich den „Henkelpott“ zu gewinnen. Welchem Klub gelang dies ebenfalls im zweiten Anlauf?

„Den Pokal mit den großen Ohren“, so nennt man in Frankreich den Europapokal der Landesmeister. Gewinnen konnte ihn mit Olympique Marseille 1993 in München gegen den AC Milan (1:0) nur ein französischer Klub.

  • Paris Saint-Germain jagt den „Henkelpott“ seit dem Einstieg der katarischen Financiers im Jahr 2011 und scheiterte 2020 im Finale von Lissabon mit dem knappsten aller möglichen Ergebnisse am FC Bayern – 0:1.

„Ein Ding der Unmöglichkeit“

„Ich habe meinem Freund Nasser Al-Khelaifi (Präsident von PSG, d. Red.) seit Jahren gesagt: Euer Prinzip mit vielen Superstars wie Mbappé, Messi und Neymar mag gut für Trikotverkäufe und Merchandising sein, aber damit Titel zu gewinnen, ist ein Ding der Unmöglichkeit“, sagte der deutsche Rekord-Nationalspieler Lothar Herbert Matthäus (64) bei SPORT BILD (aktuelle Ausgabe), „es war klug von Paris, die Gehaltsstruktur zu ändern.“

Ohne Messi, Mbappé oder Neymar, von denen nur der Brasilianer 2020 im Finale stand, greift Paris zum zweiten Mal nach Europas Fußball-Krone.


Welche Klubs wurden im zweiten Finale Meistercup- oder Champions-League-Sieger?

Den Meisterpokal im zweiten Versuch zu gewinnen, das ging vielen anderen Großklubs in Europa so.

  • Der AC Mailand schaffte es 1963 in Wembley gegen Benfica Lissabon (2:1), nachdem man 1958 im Finale von Brüssel gegen das „weiße Ballett“ von Real Madrid mit 2:3 nach Verlängerung verloren hatte.
Milan bezwang 1969 auch Ajax Amsterdam in Madrid (4:1). Die Ajax-Mannschaft um den damals 22-jährigen Fußballkönig Johan Cruyff († 2016) war noch nicht auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. 1971 holte sie sich gegen Panathinaikos Athen (2:0) im Londoner Wembley-Stadion den ersten von drei Landesmeister-Titeln in Folge.

Zuschauen beim Jubel der Anderen musste auch der Hamburger SV 1980 in Madrid – 0:1 gegen Nottingham Forest. Aber: Die Hamburger kamen wieder ins Finale und landeten mit dem 1:0 gegen Juventus Turin in Athen 1983 einen unvergessenen Coup. „Eins müsst Ihr schießen, den Rest mach‘ ich“, sagte HSV-Torhüterlegende Uli Stein (70) vor dem Anpfiff seinen Mitspielern. Felix Magath traf gegen Weltmeister Dino Zoff für den HSV.

Auch der erste Champions-League-Sieger der neuen Ära, Olympique Marseille, hatte zwei Jahre zuvor eine bittere Final-Pleite erlebt. Im Elfmeter-Krimi scheiterte „OM“ 1991 im Finale an Roter Stern Belgrad, dem einzigen Europapokalsieger aus dem heutigen Serbien.


Nach Elfmetern musste sich auch der FC Chelsea 2008 in Moskau dem Liga-Rivalen Manchester United geschlagen geben. Das Bild des in der Spieler-Reihe am Mittelkreis zusammenbrechenden „Capitano“ Michael Ballack schrieb Europacupgeschichte.

  • Doch Chelsea siegte 2012 im ersten „Finale dahoam“ in München gegen Gastgeber FC Bayern gegen jede Chance.
  • Europapokalsieger der Meister im dritten Wurf – das gilt für den FC Barcelona, der 1992 in Wembley gegen das 2025 in die dritte italienische Liga abgestiegene Sampdoria Genua (1:0 n. V.) triumphierte und 1961 (2:3 gegen Benfica Lissabon) sowie 1986 (0:2 nach Elfmeterschießen gegen Steaua Bukarest) unterlegen war.
  • Juventus Turin verlor 1973 in Belgrad gegen Ajax Amsterdam und 1983 gegen Hamburg jeweils mit 0:1.


  • Inter Mailand gehört umgekehrt zu den 16 Vereinen, die in ihrer ersten Final-Teilnahme siegreich waren. Die „Nerazzurri“ gewannen den Meistercup 1964 mit 3:1 gegen Real Madrid in Wien. 
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