Nach einem Jahr Abstinenz hat der FC Bayern München die Schale zurückerobert, mit 13 Punkten vor dem entthronten Titelverteidiger Bayer Leverkusen die alte Ordnung wiederhergestellt – und jetzt mit dem Transfer von Nationalspieler Jonathan Tah (29) einen immens wichtigen Spieler der Bayer-Elf nach München gelockt. Laut kicker.de unterschreibt der Abwehrspieler bis 2029 beim deutschen Rekordmeister. Dass die Bayern bei der direkten Konkurrenz „wildern“ ist seit 1984 ein Phänomen, das in der Bundesliga immer wieder polarisiert. Für Leverkusen sicher ist dies der – vom Finanziellen abgesehen – wenig ermutigende Schlusspunkt einer nicht ganz zufriedenstellenden Saison als Titelverteidiger.
Das „Vizekusen“-Image hat Bayer wieder eingeholt – nach der klaren Niederlage im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern (0:3 / 0:2) und den mit zu vielen Unentschieden in der Bundesliga und dem 1:2 im Halbfinale bei Drittligist Arminia Bielefeld weg geworfenen Chancen auf die Verteidigung von zwei Titeln.
Vor Tah: Diese Transfers dealte Bayern mit Leverkusen
Auch wenn die Münchner das Werben um Bayer-Superstar
Florian Wirtz (22, steht offenbar vor einem Wechsel zum FC Liverpool) wohl verloren haben: Das Phänomen „Bayern plündert die Konkurrenz“ ist mit dem Transfer von
Jonathan Tah zurück in der Bundesliga!
Bayer Leverkusen war in dieser Transfer-Rubrik schon oft der abgebende Klub.
2002 verlor der Vizemeister vom Rhein seine beiden überragenden Spieler
Michael Ballack und
Zé Roberto an den FC Bayern. Zé Robertos brasilianischen Landsmann
Paulo Sergio hatten die Bayern schon 1997 von Bayer 04 geholt,
Lucio sollte 2004 folgen.
Den Anfang aber machte er:
Lothar Herbert Matthäus (64). Der beste deutsche Spieler seiner Zeit wechselte 1984 die Seiten – und ging von Borussia Mönchengladbach zu Bayern München. Pikante Schlussepisode: Im DFB-Pokalfinale 1984 in Frankfurt verschoss Matthäus in seinem letzten Spiel für die Gladbacher einen Elfmeter. Seitdem gilt der deutsche Rekord-Nationalspieler in Mönchengladbach als „Persona non Grata“.
Matthäus im BILD-Buch
40 Jahre Bundesliga (2003): „Ende November 1983 machte ich mit Uli Hoeneß im Düsseldorfer Hotel Interconti alles klar. (…) Als es offiziell wurde, war ich für die Borussen-Fans ein Überläufer.“
Labbadia, Lewandowski und Co.: Wer gegen Bayern trifft, wird eingekauft…
Zwei Torjäger, die mit dem
1. FC Kaiserslautern 1991 und dem
VfB Stuttgart 2007 zwei Außenseiter zur Deutschen Meisterschaft schossen, sind
Bruno Labbadia und
Mario Gomez. Sie genossen damals absoluten Kult-Status.
Labbadia wechselte direkt nach dem Meisterstück von Lautern zu Bayern München, Gomez schloss sich 2009 dem Rekordmeister an.
Giovane Elber holten die Bayern 1997 vom VfB und sprengten damit das „magische Dreieck“ des schwäbischen Pokalsiegers mit dem Brasilianer Elber, Krassimir Balakow und Fredi Bobic.
Borussia Dortmund und Jürgen Klopp verwiesen die Bayern 2011 und 2012 in der Bundesliga auf Rang zwei. Der BVB entschied auch das DFB-Pokalfinale 2012 (5:2) klar für sich. Die Münchner Macher sahen wohl akuten Handlungsbedarf und lotsten nach einer endlos erscheinenden Transfer-Schlammschlacht im Sommer 2014 BVB-Top-Torjäger
Robert Lewandowski ablösefrei an die Isar.
2013 platzte die Meldung vom 36 Millionen Euro teuren Transfer von BVB-Mittelfeldregisseur
Mario Götze in die Vorbereitungen zu Dortmunds Halbfinal-Spiel in der Champions League gegen Real Madrid (4:1).
Abwehrchef
Mats Hummels warb Bayern 2016 erfolgreich ab.
Dortmund musste 2023 auch
Raphael Guerreiro ablösefrei zu den Bayern ziehen lassen.