Conference League

Vorsicht, Mainz 05! Diese deutschen Europacup-Teams stiegen ab

von Carsten Germann21.12.2025 | 13:02 Uhr
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Foto: Imago

Mainz 05 hat Geschichte geschrieben. Der Bundesligist aus Rheinland-Pfalz sicherte sich durch ein 2:0 (1:0) gegen Samsunspor aus der Türkei am späten Donnerstagabend am letzten Liga-Spieltag die direkte Teilnahme am Achtelfinale der Europa Conference League. Nie zuvor waren die Mainzer international in eine K. o.-Phase eingezogen. Aber Obacht: Beispiele von Bundesligisten, die trotz Europacup-Euphorie abstiegen, gibt es genügend. Fussballdaten.de nennt eine Auswahl.

Mainz 05 hat sich mit dem 2:0 gegen Samsunspor Selbstvertrauen für das Sechs-Punkte-Spiel in der Bundesliga im Abstiegskampf gegen den FC St. Pauli am Sonntag geholt, keine Frage.

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Der neue Trainer Urs Fischer hat in Mainz Stabilität reingebracht, holte erst ein sensationelles 2:2 beim FC Bayern und führte die Mannschaft aus Rheinhessen nun in die Knockout-Phase. „Wir haben nur an Kleinigkeiten gearbeitet und wollten nicht zu viele Dinge ändern. Es ging mir vor allem um Stabilität, Kompaktheit und die Basics“, sagte Urs Fischer nach dem Spiel gegen Samsunspor, „wenn man gesehen hat, wie viel wir gegen Bayern gelaufen sind, ist das natürlich eine Voraussetzung, um da unten herauszukommen.“

Ja, denn trotz dieses größten internationalen Erfolgs schwebt das Abstiegsgespenst weiter über der Mainzer Arena.

Letzter deutscher Klub, der als amtierender Europacup-Teilnehmer absteigen musste, war 2018 der 1. FC Köln.

  • Dabei hatte sich der „Effzeh“ erstmals seit 25 Jahren wieder für Europa qualifiziert, lieferte in der Europa-League-Gruppenphase ein 1:0 gegen den großen FC Arsenal – und stieg trotzdem 2018 gemeinsam mit dem HSV ab.
  • Auch der letzte DDR-Meister FC Hansa Rostock, der in der Saison 1991/92 noch im Meister-Wettbewerb gegen den FC Barcelona (0:3 / 1:0) stand, musste sich am Ende als Absteiger aus der XL-Bundesliga (20 Klubs) verabschieden.
  • Abstieg nach Europacup – Das galt u. a. auch für den 1. FC Kaiserslautern 1996. Die Kaiserslauterer scheiterten damals im legendären Abstiegs-Endspiel an Bayer Leverkusen (1:1).
  • Karlsruhe stürzte 1998 vom UEFA-Cup-Achtelfinale gegen Spartak Moskau in die 2. Liga.

Nürnberg: Abstieg als Meister und als Pokalsieger

Ein besonderer Spezialist für einen Abstieg als Europacup-Teilnehmer ist Altmeister 1. FC Nürnberg. „Der Club“ spielte 1968/69 im Europapokal der Landesmeister, scheiterte dort in Runde eins mit 1:1 und 0:4 an Ajax Amsterdam und stieg am Saisonende als bislang einziger Deutscher Meister ab.

Bis zum nächsten Nürnberger Titelgewinn dauerte es bis 2007, als DFB-Pokalsieger (3:2 n. V. gegen den VfB Stuttgart in Berlin) zog der FCN direkt in die UEFA-Pokal-Gruppenphase ein, wo nach teilweise legendären Spielen wie dem 2:1 gegen AZ Alkmaar erst in der Zwischenrunde gegen Benfica Lissabon Schluss war.

  • In der Bundesliga gerieten die Nürnberger nach dem 2:2-„Aus“ bei Benfica in eine Abwärtsspirale, gewannen nur noch drei von 23 Spielen und stiegen als Sechzehnter der Tabelle nach 0:2 gegen Schalke ab.

Dass sich der VfL Bochum 2003/2004 als Tabellenfünfter für den UEFA-Cup qualifizierte, brachte VfL-Coach Peter Neururer zum Tanzen und verzückte die Fans an der Castroper Straße.

Nicht lange. Im UEFA-Pokal war in Runde eins kippte die damals noch angewendete Auswärtstor-Regel die Bochumer nach 0:0 in Belgien und 1:1 im Ruhrstadion gegen Standard Lüttich aus dem Wettbewerb.

  • Es folgten sechs Niederlagen aus den anschließenden acht Bundesliga-Spielen – und am Saisonende 2004/2005 der Abstieg.
  • Der erste Bundesliga-Neuling, der ins internationale Geschäft einzog, war 1973 der Wuppertaler SV. Die Mannschaft um Rekord-Torjäger Günter „Meister“ Pröpper (84 / 39 Bundesliga-Tore) wurde in der Premieren-Saison 1972/73 sensationell Vierter und spielte im UEFA-Cup gegen den polnischen Klub (1:4 / 5:4).

„Mit dem Aus im UEFA-Cup“, erinnerte sich „Meister“ Pröpper im Jahr 2003, „begann unser Abstieg. In der Folgezeit hatten wir hart zu kämpfen, schafften noch den Klassenerhalt, aber im dritten Jahr kam dann der Schlusspfiff in der Bundesliga.“