Zoff um Yamal zwischen Barça und Spaniens Verband

von dpa11.11.2025 | 14:08 Uhr
In Vigo war Yamal wieder einmal einer der besten Akteure auf dem Platz. (Archivfoto)
Foto: Lalo R. Villar/AP/dpa

Der Zoff zwischen dem spanischen Fußball-Verband RFEF und dem FC Barcelona um Jung-Weltstar Lamine Yamal spitzt sich zu. Der 18 Jahre alte Stürmer sei aus dem Kader für die WM-Qualifikationsspiele des Europameisters in Georgien und gegen die Türkei gestrichen worden, nachdem der Profi vom Verein ohne Absprache mit dem Verband einem «invasiven» medizinischen Eingriff unterzogen worden sei, teilte der RFEF mit.

Lamine Yamal
FC BarcelonaAngriffSpanien
Zum Profil

Person
Alter
18
Fuß
L
Marktwert
242,4 Mio. €
Saison 2025/2026

Primera División

Spiele
8
Tore
4
Vorlagen
4
Karten
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«Die medizinische Abteilung des RFEF möchte ihre Überraschung und ihr Missfallen darüber zum Ausdruck bringen, dass sie am Montag, dem 10. November, dem Tag des Beginns des offiziellen Trainingslagers, um 13:47 Uhr erfahren hat, dass sich der Spieler am selben Morgen einem invasiven Radiofrequenzverfahren zur Behandlung seiner Beschwerden im Schambereich unterzogen hat», heißt es in der Mitteilung des Verbandes.

Aufgrund der nach einem solchen Eingriff empfohlenen Ruhepause von sieben bis zehn Tagen habe man beschlossen, den Spieler aus dem Kader der «La Roja» zu streichen, hieß es. Spanien tritt am Samstag in Georgien an und empfängt drei Tage später die Türkei. Das Team von Trainer Luis de la Fuente hat zwar in der Gruppe E die vier ersten Spiele mit insgesamt 15:0 Toren souverän gewonnen, hat das WM-Ticket jedoch noch nicht in der Tasche.

«Eine solche Situation noch nie erlebt»

De la Fuente sagte in einer ersten Reaktion im Interview des Radiosenders RNE: «Das ist nicht unbedingt normal, ich habe eine solche Situation noch nie erlebt. Es hat mich überrascht, wie jeden anderen auch.» Auf Anfrage der Sportzeitung «AS» und von anderen spanischen Fachmedien betonte der FC Barcelona unterdessen, der Club habe das Recht, den Spieler zu schützen und von den von ihm gewählten Ärzten behandeln zu lassen.

Der Streit hat eine Vorgeschichte: Bereits im September hatte der deutsche Barça-Trainer Hansi Flick kritisiert, Yamal sei mit leichten Beschwerden zur Nationalelf gegangen und mit Schmerzen nach Barcelona zurückgekehrt. «In jedem Spiel lagen sie mit drei Toren vorne, und er spielte jeweils 79 und 73 Minuten (...) So geht man nicht fürsorglich mit Spielern um. Spanien hat großartige Talente und muss sie schützen», klagte Flick damals.

Beim 4:2-Auswärtssieg von Barça bei Celta de Vigo war Yamal am Sonntag trotz der seit einigen Wochen anhaltenden Beschwerden im Schambereich einer der besten Akteure der Katalanen. Er traf zum 3:2 und wurde erst kurz vor Schluss ausgewechselt.

(dpa)