WM-Qualifikation 1994

Die Qualifikation zur Fußball-WM 1994 in den USA markierte einen wichtigen Schritt in der Globalisierung des Fußballs, da zum ersten Mal ein Turnier in einem Land stattfand, in dem Fußball nicht die populärste Sportart war. 147 Verbände kämpften um 22 Startplätze, während Gastgeber USA und Titelverteidiger Deutschland automatisch qualifiziert waren. Die Kontinentalverbände führten eigene Turniere durch, wobei die UEFA mit 13 Plätzen den größten Anteil erhielt. Dramatisch verlief die letzte Qualifikationsrunde in Europa, wo Frankreich überraschend scheiterte. In Südamerika qualifizierte sich Argentinien erst durch ein dramatisches Playoff gegen Australien. In der Übersicht zur WM 1994 Qualifikation findest du alle Informationen zu den spannenden Duellen und historischen Momenten dieser wegweisenden Qualifikationsrunde.

Weltkarte der Kontinentalverbände

Kontinentale Qualifikations-Wettbewerbe

Afrika

Teams: 40
WM-Plätze: 3.0

Die CAF-Qualifikation für die WM 1994 verlief in mehreren Phasen. In der Finalrunde spielten die verbliebenen Teams in drei Gruppen. Die drei Gruppensieger Kamerun, Marokko und Nigeria qualifizierten sich für die WM in den USA. Nigeria nahm zum ersten Mal an einer WM-Endrunde teil und erreichte auf Anhieb das Achtelfinale, wo es knapp mit 1:2 gegen Italien nach Verlängerung ausschied. Nigeria hatte in der Gruppenphase unter anderem Bulgarien mit 3:0 besiegt. Die beiden anderen afrikanischen Teams schieden in der Gruppenphase aus.

Asien

Teams: 30
WM-Plätze: 2.0

Die AFC-Qualifikation für die WM 1994 bestand aus mehreren Phasen. In der finalen Phase wurden sechs Teams in zwei Dreiergruppen eingeteilt. Die beiden Gruppensieger Saudi-Arabien und Südkorea qualifizierten sich für die WM-Endrunde. Saudi-Arabien nahm zum ersten Mal an einer WM teil und erreichte überraschend das Achtelfinale, wo es gegen Schweden ausschied. Südkorea hingegen blieb zum vierten Mal in Folge in der Gruppenphase ohne Sieg. Die asiatischen Teams spielten trotz des frühzeitigen Ausscheidens eine respektable Rolle bei dieser WM.

Teams: 38
WM-Plätze: 13.0

An der UEFA-Qualifikation für die WM 1994 nahmen 38 europäische Verbände teil, die in sechs Gruppen eingeteilt wurden. Die sechs Gruppensieger und die beiden besten Gruppenzweiten qualifizierten sich direkt für die WM. Belgien qualifizierte sich als einer der besten Gruppenzweiten und erreichte das Achtelfinale. Sensationell scheiterte England in der Qualifikation, während Dänemark als amtierender Europameister ebenfalls die Qualifikation verpasste. Italien und Bulgarien erreichten schließlich das Halbfinale, wobei Italien erst im Finale im Elfmeterschießen an Brasilien scheiterte.

Nordamerika

Teams: 23
WM-Plätze: 2.3

Die CONCACAF-Qualifikation für die WM 1994 bestand aus mehreren Phasen. In der finalen Runde setzten sich Mexiko und Kanada durch. Mexiko qualifizierte sich für die WM, während Kanada an den interkontinentalen Play-offs gegen den OFC-Sieger teilnahm, dort aber gegen Australien ausschied. Die USA war als Gastgeber automatisch qualifiziert. Bei der Endrunde erreichte die USA überraschend das Achtelfinale, wo sie gegen den späteren Weltmeister Brasilien mit 0:1 ausschied. Mexiko erreichte ebenfalls das Achtelfinale, scheiterte dort aber im Elfmeterschießen an Bulgarien.

Ozeanien

Teams: 7
WM-Plätze: 0.3

Die OFC-Qualifikation für die WM 1994 wurde in Form eines Turniers ausgetragen. Australien setzte sich durch und qualifizierte sich für die interkontinentalen Play-offs. Dort traf es zunächst auf Kanada, das mit einem Gesamtergebnis von 4:1 besiegt wurde. In der entscheidenden Play-off-Runde traf Australien auf den Zweiten der CONMEBOL-Qualifikation, Argentinien. Nach einem 1:1 im Heimspiel verlor Australien das Rückspiel in Buenos Aires mit 0:1 und verpasste damit die WM-Endrunde. Ozeanien stellte somit keinen Teilnehmer bei der WM 1994.

Südamerika

Teams: 9
WM-Plätze: 3.3

Die CONMEBOL-Qualifikation für die WM 1994 wurde in zwei Gruppen ausgetragen. Die Gruppensieger (Kolumbien und Bolivien) qualifizierten sich direkt für die WM, während die Gruppenzweiten (Argentinien und Paraguay) in Play-offs gegeneinander und anschließend gegen OFC bzw. CONCACAF antraten. Brasilien war als Gastgeber automatisch qualifiziert. Letztlich nahmen Argentinien, Bolivien, Brasilien und Kolumbien an der WM teil. Brasilien gewann schließlich seinen vierten WM-Titel durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen Italien. Tragisch war das Schicksal des kolumbianischen Verteidigers Andrés Escobar, der nach einem Eigentor bei der WM nach seiner Rückkehr ermordet wurde.

Wir sind insgesamt so gefestigt, dass jeder die Meinung des Trainers akzeptiert.

— Dieter Eilts