Bundesliga 1963/1964 - Sa., 11.01.1964 - 14:30 Uhr
5:0
HZ - 2 : 0

Preußen wie ein Abstiegskandidat

Meldete Pohlschmidt ab und trat auch erstmals als Torschütze auf: Erwin Piechowiak

Meldete Pohlschmidt ab und trat auch erstmals als Torschütze auf: Erwin Piechowiak

Meldete Pohlschmidt ab und trat auch erstmals als Torschütze auf: Erwin Piechowiak

Im Hinspiel hatte der HSV mit Mühe einen Punkt aus Münster mitgebracht. Die Preußen-Mannschaft, die sich im Volksparkstadion vorstellte, hatte kaum mehr etwas mit der damaligen Leistungsklasse zu tun. Bundesligareife durfte bestenfalls Torwart Eiteljörge und Läufer Drewes attestiert werden. Der HSV griff bereits in den ersten Spielminuten wuchtig an. Eine sprichwörtliche Granate von Uwe Seeler knallte nach acht Minuten an die Latte und flog 25 Meter (!) weit ins Feld zurück. Anschließende Möglichkeiten teilten sich Gert Dörfel, Uwe Seeler und Kurbjuhn untereinander auf. Per Aufsetzer brachte der Mittelstürmer der DFB-Elf den HSV in Front (24.). Mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erhöhte Piechowiak auf 2:0 (36.) - es sollte nicht der letzte Treffer aus der Distanz sein, denn die Hamburger schossen regelmäßig, sobald das Preußen-Gehäuse in Reichweite war und sich eine Lücke ergab. Bente hatte für Münster auf der Gegenseite die einzig sehenswürdige Aktion, als er Schnoor in der 38. Minute mit einem prächtigen Geschoss prüfte.

In dem einseitigen Spiel war jeder HSV-Akteur seinem Gegenspieler weit überlegen. Selbst der 18-jährige Bruder von Gert, Bernd Dörfel, fügte sich in seinem ersten Bundesligaspiel nahtlos in das Team von Coach Wilke ein und lieferte feine Flanken und emsige Arbeit nach hinten ab. Kaum waren die Mannschaften aus den Kabinen zurückgekehrt, köpfte Giesemann eine Gert Dörfel-Flanke zum 3:0 ins Netz (46.). Die Hamburger schalteten danach zwar einen Gang zurück, doch auch das Eckenverhältnis von 17:2 für den HSV unterstrich die Einseitigkeit der Partie, in der Schnoor im HSV-Tor zwar nicht beschäftigungslos blieb, aber kaum ernsthaft gefordert wurde. Obwohl das 4:0 durch Uwe Seeler haltbar erschien (71.), verhinderte Eiteljörge mit einer Reihe feiner Paraden die totale Demütigung. Beim 5:0, Seelers aus 20 Metern abgeschossenen dritten Treffer, war der Preußen-Schlussmann wiederum chancenlos. Herausragend beim HSV waren einmal mehr Bähre, Gert Dörfel und Kreuz, während Uwe Seeler trotz der drei Tore seine Leistung durch auffällig viele Abspielfehler trübte.

Meine Beziehung zu Real Madrid ist beendet, weil meine Zeit dort vorbei ist. Ehrlich gesagt hätte ich kein Problem damit, bei Barca zu spielen, im Gegenteil.

— Der verdiente Fußballprofi Angel di Maria, der bei Real Madrid durch die kalte Küche verabschiedet wurde.