
Spielte diesmal total konzentriert und ließ Matischak keine Enfaltungsmöglichkeit: Helmut Jagielski
Mit Windböen der Stärke 5-8 im Rücken hatte es Werder in Durchgang eins zweifellos leichter, eine Feldüberlegenheit herauszuspielen. Die Folge war, dass Schalke in der ersten halben Stunde kaum über die Mittellinie kam. War dies trotzdem geschehen, fingen die Bremer den harmlosen Angriff der Gäste umgehend ab, denn Jagielski hatte sich die Kritik des letzten Spieltages zu Herzen genommen und schaltete Matischak auf null, während sich Schimeczek als Staubsauger vor der Abwehr profilierte und auch im Aufbau feine Akzente setzte. Da auch Piontek und Lorenz auf Sicherheit spielten, war die miese Tagesform von Schütz gut zu verkraften. Nach vorne stockte es jedoch im SVW-Spiel. Nur Rechtsaußen Zebrowski bedeutete wirklich eine Gefahr für die stabile S04-Deckung. Meyer gelang kaum etwas und Thun, Jung und Soya spielten ohne Risiko, hingen zu weit zurück oder produzierten unnötige Fehlpässe. So verblieb als einzige erwähnenswerte Szene die Entwicklung zum 1:0 durch Zebrowski, der nach einer schönen Vorarbeit von Schimeczek einschoss (28.).
Windunterstützt entwickelte Schalke nach der Pause hier und da ein optisches Übergewicht, doch gefährlicher blieben die Gastgeber. Schulz und Karnhof trieben zwar rechtschaffen aus der Tiefe an, doch nur Gerhardt bot sich ihnen als Abnahmestation an, denn alle anderen Stürmer blieben merkwürdig kraftlos und blass. Torchancen reduzierten sich auf ein harmloses Geschoss von Becher - das war´s. Werder versuchte es gegen den strammen Wind mit Steilpässen, von denen Zebrowski einige erlief. Doch auch er kam kaum mehr zum zwingenden Abschluss. Ein Handspiel Nowaks, das so eindeutig wie dumm war, führte kurz vor dem Abpfiff noch zu einem Elfmeter. Mühlmann wehrte den Strafstoß von Schütz jedoch ab (89.). Ein knapper, aber vollauf verdienter SVW-Erfolg gegen sturmschwache Knappen, denen das einstündige, harte Vormittagstraining desselben Tages, das Trainingslager im Wochenverlauf (Lüneburger Heide) und der Busunfall auf dem Hinweg (mit Wartezeit und Umsteigen in einen anderen Bus) vielleicht doch mehr zugesetzt hatte, als zuvor gedacht.