Bundesliga 1963/1964 - Sa., 14.09.1963 - 16:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 2

Club-Stürmer verzettelten sich zu oft

Bewährte sich als reaktionsschneller Rückhalt der Preußen: Herbert Eiteljörge

Bewährte sich als reaktionsschneller Rückhalt der Preußen: Herbert Eiteljörge

Bewährte sich als reaktionsschneller Rückhalt der Preußen: Herbert Eiteljörge

Ein diskussionswürdiges Foul von Bockisch an Strehl führte zum 1:0 der Clubberer, denn Reisch ließ sich die Elfer-Chance nicht nehmen (2.). Nürnberg dominierte nach diesem Treffer, weil die Abwehr um Wenauer einen sicheren Eindruck machte und Morlock, Müller und Reisch im Mittelfeld die Fäden zwar etwas umständlich in die Breite, aber recht kombinationssicher zogen. Vor dem gegnerischen Tor verloren die Stürmer der Gastgeber oft den Mut, die letzte Konsequenz fehlte. Münster stabilisierte sich nach anfänglichen Schwächen (Bockisch) in der Abwehr und überraschte nach einer guten halben Stunde mit einem erfolgreichen Konter-Doppelschlag. Zuerst dribbelte sich Lulka an Derbfuß und Wenauer vorbei und jagte das Leder in die Maschen (32.). Dann war es Rummel, der eine Unachtsamkeit Wenauers ausnutzte und Wabra überwand (37.). Ein fulminantes Solo beendete Mittelstürmer Strehl in dieser Phase auf der Gegenseite mit einem Lattenkracher. Ansonsten verzettelten sich die Nürnberger Stürmer in uneffektiven Einzelaktionen.

Gehandicapt durch eine Verletzung Dörrs, blieb Nürnberg zwar auch nach der Pause im Vorwärtsgang, doch nur die präzise Vorarbeit von Müller, der Morlock einsetzte und dessen Schuss im Tordreieck einschlug, erbrachte Zählbares (54.). Die zurückgezogenen Preußen verteidigten in der Restzeit mit Mann und Maus und besaßen in Keeper Eiteljörge einen reaktionsschnellen Rückhalt, den die Club-Angreifer nicht mehr bezwangen. Zu unkonzentriert und überhastet agierten zudem Strehl & Co. in den entscheidenden Momenten im Preußen-Strafraum. Die Konter der Gäste, zumeist über den ballsicheren Pohlschmidt und dem schnellen Kiß nach vorne getrieben, wurden im zweiten Durchgang allerdings nicht mehr so konsequent zuende geführt, wie vor dem Seitenwechsel.

Auch wenn es eigentlich unmöglich ist, ist es noch möglich.

— Stefan Effenberg