Jäcker und Dörfel ragten im Kampf-Match heraus

Saalfrank (mitte) rettete in höchster Not. Am Boden Kreuz (HSV) und der starke Torwart Jäcker.

Der HSV begann selbstbewusst, aber auch sorglos. Da Braunschweig sogleich über den Kampf seine Chance suchte, die Hamburger Stürmer bis tief ins Mittelfeld verfolgte und an möglicher Eigeninitiative bei Gegenattacken nicht sparte, entwickelte sich ein deftiger Schlagabtausch. Laufwunder Moll, immer unterwegs zu den Brennpunkten, hatte in Minute 15 die erste Einschusschance - vertan. Nach einem Anspiel von Kreuz im Mittelfeld spurtete Giesemann in Richtung Eintracht-Tor, verlor das Leder kurz an Saalfrank, gewann es wieder und schoss platziert ein (21.). Das 2:0 war in der Folgezeit mehr als möglich, doch Giesemann (knapp vorbei), Boyens (mit Pfostenkracher) und Kurbjuhn (ungenau im Abschluss) vergaben. Plötzlich der Ausgleich: Wuttich, von Moll eingesetzt, versuchte es aus zwanzig Metern. Bähre fälschte unglücklich ab und Schnoor schaute sich verwundert um, als der Ball im Netz lag (33.). Das umgehende 2:1 misslang dem Mittelstürmer kurz danach jedoch (aus drei Metern übers Tor!). Vor der Pause verhinderte Jäcker in toller Manier weitere Einschläge im Eintracht Tor, denn der HSV drängte vehement. Ein Foul von Saalfrank an Kreuz - kurz vor dem Pausenpfiff - verlegte der Bremer Schiedsrichter Lutz fälschlicherweise aus dem Strafraum.

Die Zweikämpfe wurden nach dieser Aktion im zweiten Durchgang noch härter geführt, was an den Braunschweigern lag. Trotzdem setzte sich die bessere technische Qualität der Hamburger durch. Boyens traf erneut das Holz (55.) und weitere Glanzparaden des schier unüberwindlichen Jäckers folgten. Der neben dem Eintracht-Schlussmann wieder einmal beste Mann auf dem Platz, Gert "Charly" Dörfel, der den wahrlich nicht schlechten Meyer schwindelig spielte, bereitete die Entscheidung vor. Unnachahmlich setzte sich der Linksaußen auf seinem Flügel bis zur Torlinie durch, passte flach in die Mitte auf den mitgelaufenen Giesemann, der mit dem Außenrist zum 2:1-Sieg unter die Latte einschlenzte (72.). Die konditionsstarken Gäste blieben auch in der Schlussphase bei ihren allerdings nun selteneren Gegenzügen immer gefährlich. Die Punkte behielten in diesem spannenden Match jedoch die Hamburger.