
Hervorragend aufgelegt und schoss ein Tor: Bernd Dörfel
Hervorragend aufgelegt und schoss ein Tor: Bernd Dörfel
Es gibt Spiele, da muss man einfach abwarten können, bis die Kräfte des Gegners erlahmen. Der HSV zeigte es bei seinem 3:0 über Neukirchen, das zwar spät zustande kam, aber in jeder Beziehung war.
Schlüssel des letztlich sicheren Sieges war das Mittelfeld. Die Hamburger Giesemann, Krug und Pohlschmidt machten soviel Druck, dass die Neunkircher irgendwann mit ihrem Latein am Ende waren. Trainer Buhtz beklagte später vor allem den Totalausfall von Elmar May, der schon frühzeitig gegenüber dem eisenharten Kurbjuhn resignierte.
Die Hamburger dominierten das Geschehen 80 der 90 Minuten. Lange Zeit schien es so, als ob die aufopferungsvoll kämpfende Hintermannschaft der Borussen dem Druck würde standhalten können. Zumal Torwart Ertz wieder einen hervorragenden Tag erwischt hatte. Doch mit dem ersten Tor von Pohlschmidt (50.) dessen harter 18-m-Schuss unhaltbar war, war die Sache gelaufen. Weil die Neunkircher Sturmspitzen auch keinen Ball halten konnte, gab es kaum Entlastung. Endstation war spätestens bei Mittelläufer Willi Schulz, der die Richtung der gegnerischen Pässe mit einem sechsten Sinn zu ahnen schien und sie oft abfing. Auffälligster Hamburger in der Offensive war Bernd Dörfel, der nach 70 Minuten auf sehenswerte Weise das 2:0 erzielte. Er schloss einen Sturmlauf mit sattem Schuss aus spitzem Winkel ab. Den Schlusspunkt setzte Uwe Seeler, der seinen außergewöhnlichen Torriecher bewies. Als Heiden einen Ball aus kurzer Entfernung zu Ertz zurückspielen wollte, spritzte Seeler dazwischen und markierte das standesgemäße 3:0 (88.). "Das sind Tore, die freuen mich besonders", strahlte der nach längerer Pause wieder fitte Seeler später.