Bundesliga 1965/1966 - Sa., 30.04.1966 - 16:00 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Undurchdringlicher FCK-Abwehrbeton

Bewährte sich in der Läuferreihe: Wolfram Kaminke

Bewährte sich in der Läuferreihe: Wolfram Kaminke

Bewährte sich in der Läuferreihe: Wolfram Kaminke

Was ist zu tun, wenn gleich vier Leistungsträger ausfallen? Verteidigen, und vorne auf das Glück hoffen, dachte sich der 1. FC Kaiserslautern und sorgte mit dieser Taktik für eine Überraschung.
Geisert, Klimaschefski, Wrenger und Neumann fehlten beim Gast - ein leichetes Spiel, so schien es für den "Club". Doch die Nürnbergern zeigten wieder einmal, wie schwer sie sich trotz aller vorhandenen Technik gegen eine massierte Abwehr tun. Der 1. FC Kaiserslautern verteidigte mit einer Fünfer-Kette (Kiefaber, Kaminke, Schwager, Schneider, Koppenhöfer) das von Schnaar sicher gehütete Tor, und die Gastgeber wussten sich keine Rat. Strehl im Angriffszentrum mühte sich zwar redlich, verlor aber immer mehr die Lust. Die Außenstürmer hatten gute Ansätze, doch der präzise Pass ins Zentrum kam nicht zustande.
Zu allem Pech gingen die Kaiserslauterner auch noch durch ein Tor in Führung, das Schiedsrichter Malka nicht hätte anerkennen dürfen. Rummels 1:1 (38.) nach Zuspiel von Kapitulski fiel aus klarer Abseitstellung, doch die Linienrichter-Fahne blieb unten. Es dauerte bis zur 66. Minute ehe sich Außenstürmer Greif ein Herz nahm und aus spitzem Winkel abschloss. Ein Direktpass (das hatte Seltenheitswert beim Club) von Müller hatte die Möglichkeit eröffnet. Doch als Fazit blieb die Erkenntnis: Der "Club", der einst einen so großen Fußball spielte, hat derzeit keinen Dirigenten, der auch taktisch schwierige Situationen lösen kann. Der Mann mit der besten Übersicht stand im Team der Kaiserslauterner, Kapitulski als zurückhängender Mittelstürmer verblüffte immer wieder mit seinen blitzgescheiten Einfällen.

Gerade zu Hause liegt unsere Heimstärke.

— Carsten Ramelow