Bundesliga 2002/2003 - So., 20.04.2003 - 17:30 Uhr
1:3
HZ - 1 : 1

Schalker Abgeklärtheit zahlte sich aus

Überzeugend als Antreiber und genial als Torschütze: Schalkes Jörg Böhme

Überzeugend als Antreiber und genial als Torschütze: Schalkes Jörg Böhme

Überzeugend als Antreiber und genial als Torschütze: Schalkes Jörg Böhme

Der bedrohlichen Situation angemessen und erstmals seit November wieder mit Abwehrstabilisator Lucio legte Leverkusen einsatzfreudig los. Einem gefährlichen Babic-Schuss aus der vierten Minute (am langen Eck vorbei) folgte wenig später der kollektive Bayer-Jubel. Im Anschluss an eine Ecke von rechts bekam die Schalker Abwehr das Leder nicht weg und Berbatov spitzelte die Kugel mit langem Bein zur 1:0-Führung rein (9). Die Freude währte allerdings nur kurz. Eine hohe Kopfballabwehr von Babic erwischte Böhme volley - der Linksschuss fetzte unhaltbar in den linken Torwinkel (12.). Bayer steckte den Ausgleich jedoch weg und berannte weiterhin das S04-Gehäuse. Besonders agil dabei Neuville, dessen Schussversuch in der 31. Minute allerdings genau in den Armen von Frank Rost landete. Schalke zeigte wenig eigene Offensivansätze und auch Bayers Elan verebbte zusehends, so dass die Schlussviertelstunde des ersten Durchgangs verflachte.

Nach dem Wiederanpfiff zeigten sich die Leverkusener wieder engagierter und erspielten durch Neuville eine gute Torchance (50.). Doch Rost hatte den Winkel gut verkürzt, so dass Bayers Stürmer den Ball nicht im Tort platzieren konnte. Vom Spielverlauf her ziemlich überraschend fiel dann die Gästeführung. Agali hatte Sand aus dem Mittelfeld heraus glänzend angespielt. Schalkes dänischer Goalgetter nahm das Spielgerät mit der Brust an, stürmte auf Bayers Kasten zu und lupfte das Leder am etwas unglücklich wirkenden Leverkusener Schlussmann vorbei zum 2:1 rein (61.). Nun bekamen die Knappen das Spiel in den Griff, denn Leverkusen - immer noch offensiv aber ohne weitere, hochkarätige Tormöglichkeiten - baute langsam ab. In der 90. Minute setzte der eingewechselte Asamoah, nach Vorarbeit von Böhme, mit dem 3:1 den Schlusspunkt unter eine Partie, in der die guten Ansätze (Bayer) der Abgeklärtheit (Schalke) unterlagen.

Ich hatte meine Antrittsrede ganz anders geplant. Aber als ich in die Kabine kam, wars zum Heulen. Furchtbar. Da habe ich sie alle vor den Spiegel gestellt und gefordert, solche Trauermienen nicht mehr aufzusetzen.

— Klaus Toppmöller über sein Trainer-Debüt beim VfL Bochum, einem 0:2 gegen den BVB.