Bundesliga 2007/2008 - So., 12.08.2007 - 17:00 Uhr
1:3
HZ - 0 : 1

MSV trat auf Dortmunder Euphoriebremse

Knockte die BVB-Deckung zweimal aus: Manasseh Ishiaku

Knockte die BVB-Deckung zweimal aus: Manasseh Ishiaku

Knockte die BVB-Deckung zweimal aus: Manasseh Ishiaku

Der MSV Duisburg gewann zum ersten Mal seit 1972 in Dortmund. Neuzugang Manasseh Ishiaku traf dabei doppelt und führte die Zebras zum verdienten Sieg gegen offensiv harmlose Borussen.

Große Erwartungen sollte der BVB-Trainer Thomas Doll diese Saison erfüllen. Dafür kam der Aufsteiger aus Duisburg als Auftaktgegner gerade recht. Doch die Zebras zeigten vor 75.700 Zuschauern von Beginn an, dass sie keine Sparringspartner waren. Bereits nach acht Minuten flankte Grlic einen Freistoß von der linken Außenlinie in den Strafraum, Kovac kam gegen den Nigerianer Ishiaku zu spät, und dieser konnte aus kurzer Distanz ins Tor köpfen. Der MSV spielte in der Folge aggressiv und ließ den umständlich agierenden Dortmundern wenig Platz zur Entfaltung. Bezeichnend dafür war, dass der BVB in den ersten halben Stunde, trotz optischer Überlegenheit, lediglich durch zwei Freistöße des Neuzugangs Petric für Gefahr sorgen konnte. In der 17. Minute flankte er den Ball von der rechten Seite in den Fünfmeterraum, Duisburgs Torwart Starke verschätzte sich, doch der Schlussmann hatte Glück, dass der Ball nur gegen den Querbalken klatschte. Sechs Minuten später zog Petric erneut ab, diesmal aus dreißig Metern, doch Starke parierte souverän. Erst in der 32. Minute erspielte sich der BVB eine Chance aus dem Spiel heraus: Dédé nutzte die Gelegenheit prompt und schloss den Konter unhaltbar für Starke ab. Doch der Dortmunder Kapitän soll beim schönen Zuspiel von Petric im Abseits gestanden haben. Eine knappe Entscheidung des Schiedsrichters Florian Meyer.

Die Heimmannschaft wurde anschließend mit Pfiffen in die Pause begleitet, doch es sollte noch schlimmer kommen. Nach einer Stunde verursachte der kurz zuvor eingewechselte Delron Buckley einen Strafstoß, indem er Christian Tiffert an der Torauslinie unmotiviert von hinten in die Beine trat. Der Duisburger Tararache ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter souverän. Dortmund drängte nun auf den Anschlusstreffer, hatte sogar eine Torchance durch Ebi Smolarek, doch im darauf folgenden Konter traf abermals Ishiaku (64.) für den MSV. Vorausgegangen war eine Flanke aus dem rechten Halbfeld von Lamey, die der 600.000-Euro-Neuzugang Ishiaku volley im Kasten von Weidenfeller versenkte. Der Dortmunder Keeper war ohne Chance. Als das Spiel bereits entschieden war, setzte Florian Kringe den Schlusspunkt unter die Partie. Der ehemalige Kölner zog von der rechten Seite in die Mitte und versenkte mit einem Linksschuss aus 20 Metern den Ball flach im langen Eck des Duisburger Gehäuses. Es war ein verdienter Sieg des MSV Duisburg, der hinten gut organisiert war und vorne seine Chancen konsequent nutzte. Ganz anders präsentierten sich die Dortmunder, bei denen nur Mladen Petric zu gefallen wusste, weil sie häufig zu umständlich spielten.

Jürn Kruse

Wenn ich jetzt die Champions- und Europa-League-Spiele gesehen habe, was da gekämpft wurde, da meine ich manchmal, beim FC Bayern die Uwe-Seeler-Traditionsmannschaft zu sehen.

— Franz Beckenbauer, Ehrenpräsident des FCB, vor dem Ligaspiel gegen Hannover.