Bundesliga 2008/2009 - 6. Spieltag - Sa., 27.09.2008 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 2 : 0

Das zweite Tor als Knackpunkt

Köpfte zum viel diskutierten 2:0 ein: Felipe Santana

Köpfte zum viel diskutierten 2:0 ein: Felipe Santana

Köpfte zum viel diskutierten 2:0 ein: Felipe Santana

So deutlich wie das Ergebnis am Ende ausschaute, war die Sachlage auf dem Platz nicht. Vor allem das zweite Tor des BVB hätte nicht gegeben werden dürfen. Der VfB war allerdings im Abschluss zu schwach und Dortmunds Konterspiel überraschend effektiv.

Unzulänglichkeiten, aber auch gute Torchancen prägten das Spiel in den Anfangsminuten. Tinga, Khedira und vor allem Gomez nach einer Hilbert-Flanke per Kopf (8.) waren dicht dran am Führungstreffer. Den erzielte allerdings BVB-Mittelfeldakteur Hajnal, der nach zehn Minuten aus gut 25 Metern draufhielt und halbhoch ins rechte Toreck traf. Auf beiden Seiten gab es im Spielaufbau weiterhin reichlich Abstimmungsprobleme, so dass der viel diskutierte zweite Treffer erst durch eine Standardsituation eingeleitet werden konnte. Hajnal hatte einen Freistoß in den linken Torraum gezogen, Santana das Luftduell gegen Lehmann gewonnen und eingenickt (20.). Der Brasilianer hatte seinen Ellenbogen allerdings dabei im Gesicht des Ex-Nationaltorhüters platziert. Der Treffer wurde dennoch gewertet, die VfB-Proteste verhallten ohne Auswirkung. Dortmund stand mit dem Torepolster im Rücken danach sehr tief und verlegte sich aufs Zerstören der VfB-Angriffsbemühungen. Punktuelle Konter der Hausherren strömten in dieser Phase mehr Gefahr aus als die harmlosen Schüsse der Gäste. So hatte der VfB großen Dusel, dass Magnins Foul an Blaszczykowski (36.) nicht zum Elfmeter führte und Valdez in der 45. Minute die klare Möglichkeit zum 3:0 verpasste.

Am Gesamtbild der Partie änderte sich auch nach dem Seitenwechsel kaum etwas. Stuttgart hatte außer einem optischen Übergewicht wenig zu bieten, weil im Borussen-Strafraum die schwarz-gelben Farben besonders zahlreich vertreten waren und das Flügelspiel des VfB wenig Früchte trug. Die Konter der Dortmunder stellten die Stuttgarter Defensive zudem immer wieder vor gewaltige Probleme, so dass die Tendenz eher in Richtung 3:0 ging, als dass sie zum Anschlusstor hin zielen würde. In der 57. Minute hatte BVB-Trainer Klopp den Schweizer Torjäger Frei für Valdez gebracht, was sich einmal mehr auszahlen sollte. Nach einer Stunde Spielzeit vergab Frei noch seine erste große Möglichkeit, köpfte am Kasten vorbei. In der 73. Minute allerdings verwertete er eine genau Flanke von Lee zum Endergebnis. Da dem VfB auch in der Schlussviertelstunde nur noch eine Verbesserung des Eckenverhältnisses gelang und der BVB hinten alles richtig machte, blieb es beim 3:0. Der Ärger der Gäste über das zweite Gegentor aber ebbte naturgemäß auch nach dem Spiel nicht ab. Doch die Leistung der Stuttgarter hätte auch ohne diese Fehlentscheidung an diesem Tag nicht für einen Sieg gegen die diesmal konzentriert agierenden Borussen ausgereicht.

Ulrich Merk

Jetzt spielen hier nur noch Gangster: Jermaine Jones, Jefferson Farfan, Boateng und Santana.

— Schalke-Profi Felipe Santana nach einem 2:0 gegen Bayer Leverkusen