
Zirkelte das Leder perfekt in den Winkel: Christian Tiffert
Zirkelte das Leder perfekt in den Winkel: Christian Tiffert
Gladbach startete besser in beide Halbzeiten, ohne daraus etwas zu machen. Tifferts Traumtor leitete schließlich den verdienten Erfolg der Gastgeber ein, die sich ein wenig vom Tabellenende lösen konnten.
Einen Tag bevor das Lauterer Ehrenmitglied Fritz Walter seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte (der Kapitän der 1954er-WM-Elf verstarb im Juni 2002) ehrten die Pfälzer ihren Fritz, indem sie zum Punktspiel gegen Gladbach in einem Wendetrikot antraten. Hinter dem Lauterer Trikot steckte beim Umdrehen des Textils ein Deutschland-Trikot mit einem Profil des „Helden von Bern“. Nach zuvor fünf Niederlagen am Stück benötigten die „Roten Teufel“ indes eher eine sportliche Wende - und die stellte sich, zumindest in dieser Partie, auch ein. Die von nicht minder großen Sorgen geplagten Gäste vom Bökelberg traten zunächst forsch auf und spielten in den ersten Minuten zwei gute Torchancen heraus. Die Neuverpflichtungen De Camargo und Idrissou scheiterten jedoch am Lauterer Abwehrspieler Bugera, der die Schussversuche abblockte. Dann aber ergriffen die Gastgeber die Initiative und holten klare Feldvorteile heraus. Die kniffligste Situation überstanden die Gäste in der 27. Minute unbeschadet, weil Hermann einen Schuss Tifferts noch gegen die Querlatte lenken konnte.
Zehn Minuten lang schien es, als hätte Gladbach, aufgeschreckt durch die Pfälzer Dominanz der ersten Hälfte, seine Schlüsse gezogen und den Hebel umgelegt. Eigentlich musste Idrissou in der 51. Minute die Gästeführung erzielen, nachdem Sippel einen Schuss von Reus derart abgewehrt hatte, dass das Leder dem sieben, acht Meter vor dem Tor freistehenden Kameruner direkt vor die Füße fiel. Er schob die Kugel jedoch rechts am Pfosten vorbei. Auch De Camargo kam einem Treffer nahe (52.). Wie schon in den ersten 45 Minuten hatte Lautern die Anfangsphase schließlich heil überstanden und machte dann selbst Druck. Der für die Gastgeber befreiende Durchbruch kam in Gestalt eines Traumtores von Tiffert, der, von halbrechts kommend, aus 25 Metern mit links einen angeschnittenen Bogenschuss ins obere Tordreieck einparkte (71.). Gladbacher Versuche, dagegenzuhalten (74., Bradley/78., Schachten), scheiterten. Als der eingewechselte Nemec dann auf halblinks durchbrach und Heimeroth mit einem platzierten Schuss von der Strafraumlinie überwand, war die Sache gelaufen (83.). Eine Abwehrschwäche - Daems verpasste Moraveks Flanke - ermöglichte es Lakic kurz vor Schluss, sogar noch auf 3:0 zu erhöhen.
André Schulin