Bundesliga 2010/2011 - Sa., 19.02.2011 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Dortmund beendete Ergebniskrise

Erzielte das erste Tor selbst, bereitete das zweite vor: Lucas Barrios

Erzielte das erste Tor selbst, bereitete das zweite vor: Lucas Barrios

Erzielte das erste Tor selbst, bereitete das zweite vor: Lucas Barrios

Nach drei Unentschieden aus den letzten vier Spielen fuhr Tabellenführer Borussia Dortmund gegen den FC St. Pauli einen ungefährdeten Sieg ein, auch wenn er erneut viele Chancen ungenutzt liegen ließ.

Der Dortmunder Kapitän und Torwart Roman Weidenfeller stand nur bei der Platzwahl im Mittelpunkt. Das brisante Aufeinandertreffen mit Paulis Derbyheld Gerald Asamoah, zu dem noch eine „herzliche“ Feindschaft aus dessen Schalker Zeiten bestand, fiel wegen dessen Knieprellung aus. Ansonsten hätte Weidenfeller mit einer nicht geringen Wahrscheinlichkeit die fünfte Gelbe Karte und die Sperre für das Spitzenspiel bei Bayern München gedroht. Dabei war der BVB-Keeper schon gegen den FC St. Pauli die allermeiste Zeit zum Zuschauen verdammt - nicht von der Tribüne, sondern von seinem Tor aus. Denn die Hamburger brachten kaum einen gefährlichen Ball aufs gegnerische Gehäuse und fanden nicht in die Zweikämpfe. Weidenfellers Vorderleute attackierten frühzeitig und drängten die Gäste in die Defensive. Pauli-Keeper Kessler, der im Derby gegen den HSV (1:0) noch Pliquett seinen Platz im Tor überlassen musste, vereitelte schon nach zwei Minuten eine Großkreutz-Chance. Zudem verletzte sich Oczipka am Fuß und musste ausgewechselt werden (12.). Pauli-Trainer Stanislawski hatte zwar angekündigt, offensiv auflaufen zu wollen, aber seine Entscheidung, mit Lehmann nur einen Sechser aufzustellen, erwies sich als Bumerang. Denn die Westfalen griffen zunächst bevorzugt über die Mitte an, weil es dort den meisten Raum gab. Nach einer knappen Viertelstunde reagierte Stanislawski und beorderte bei Ballverlust Takyi neben Lehmann ins defensive Mittelfeld. Trotzdem blieben die Platzherren am Drücker. Großkreutz (23.), Barrios (29.) und Sahin mit einem Distanzversuch (31.) scheiterten an Kessler. In der 36. Minute gaben die Gäste ihren ersten Torschuss ab. Bezeichnenderweise war es ein Freistoß, den Hennings am Zielgebiet vorbeidrosch. Drei Zeigerumdrehungen später stieß auf der Gegenseite Barrios - aus Dortmunder Sicht endlich - den Bock um. Der Paraguayer durfte im Strafraum eine Sahin-Hereingabe seelenruhig annehmen, sich um die eigene Achse drehen und dann durch Guneschs Beine zur längst überfälligen Führung einschieben.

Aus der Kabine kam St. Pauli mit etwas mehr Schwung und Bartels für Sukuta-Pasu. Doch nur ein guter Dortmunder Angriff genügte, um den gegnerischen Anfangselan wieder im Keim zu ersticken. Barrios nahm eine Schmelzer-Flanke im Sechzehner an, der Schuss des Stürmers wäre am Tor vorbeigegangen, wenn nicht Gunesch noch sein Knie dazwischen gehalten und den Ball ins eigene Tor abgefälscht hätte (49.). Ein Debakel drohte dem Aufsteiger nun, aber der Spitzenreiter fuhr nach dem zweiten Treffer die Schlagzahl und die Konzentration zurück. Nach einem Fehler von Bender besaß der Gast seine beste Chance, der bis dahin kaum geprüfte Weidenfeller hielt jedoch Bartels´ Schuss sicher fest (61.). Bis auf diese Ausnahme ließ Dortmund allerdings nichts Gefährliches mehr zu und war dem 3:0 deutlich näher als St. Pauli dem Anschlusstreffer. Lewandowskis Schuss strich am rechten Pfosten vorbei (69.), und noch einmal der Pole (73.), sein Landsmann Piszczek (71.) sowie da Silva (83.) scheiterten am besten Gäste-Akteur Kessler, der eine höhere Niederlage als das 0:2 verhinderte.

Senthuran Sivananda

Wir waren in der ersten Halbzeit über 90 Minuten die überlegene Mannschaft.

— Claus Reitmaier