Bundesliga 2010/2011 - Sa., 07.05.2011 - 15:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Tumulte und Absturz auf Rang 17

Sein Kopfball bereitete den Weg zum Sieg: Adil Chihi

Sein Kopfball bereitete den Weg zum Sieg: Adil Chihi

Sein Kopfball bereitete den Weg zum Sieg: Adil Chihi

Statt des Befreiungsschlages ein Schlag ins Gesicht: Frankfurt drohten nach der 0:2-Heimniederlage Ermittlungen aufgrund der Fanrandale, sowie ein direkter Abstieg in die 2. Liga. Köln durfte sich des gesicherten Klassenerhalts erfreuen.

Zu der sportlichen Misere gesellte sich der Kontrollverlust etlicher sogenannter Frankfurter Fans. Etwa 150 „Anhänger“ stürmten nach Abpfiff das Feld und provozierten die unschöne Szenerie, dass die Akteure beider Mannschaften nur dank eines aufwendigen Polizeieinsatzes sicher in die Katakomben gelangten. Später wurde bekannt, dass im Zuge dieser Ausraster eine 600.000 Euro teure ARD-Kamera zerstört wurde. Die Hoffnungen der Hessen, sich im Abstiegskampf gegen die noch nicht hundertprozentig gesicherten Kölner mit einem Erfolg Luft zu verschaffen, wurden bereits in der ersten Halbzeit, genauer gesagt, nach dem 0:1-Gegentreffer aus der 24. Minute erschüttert. Bis dahin war noch nicht allzu viel passiert. Köln spielte abwartend, hatte bis auf einen Schussversuch Chihis (18., Fährmann parierte) darauf verzichtet, sich offensiv stärker einzubringen, derweil die Eintracht ihre größeren Spielanteile nicht in druckvolle Torraumszenen umzusetzen vermochte. Ein unnötiger Ballverlust, in dessen Folge Novakovic auf den im Frankfurter Sechzehner völlig freistehenden Chihi flankte, brachte die Gastgeber völlig aus dem Konzept. Ohne Mühe hatte Chihi seine Chance genutzt und gegen Fährmanns Lauf ins linke Eck geköpft. Nur einmal noch kam Frankfurt gefährlich vors Kölner Tor: Geromel unterlief nach Gekas‘ Flanke ein Kopfball-Eigentor, das indes einer umstrittenen Abseitsentscheidung zum Opfer fiel.

Die Eintracht versuchte sich gegen die Niederlage zu stemmen und erhöhte ihren läuferischen Einsatz. Allein, die in der Hinserie noch ausgeprägte Fähigkeit, Torchancen zu kreieren und zu nutzen, konnten die Hessen auch in diesem wichtigen Spiel nicht abrufen - allem Einsatzwillen zum Trotz. Für Köln war der Spielablauf nun wie gewünscht. Konterchancen taten sich auf, die jedoch entweder bei Fährmann endeten, oder wegen eines unkonzentrierten Abschlusses verpufften. Man musste sich seitens der Gäste schon die Haare raufen, angesichts der Möglichkeiten, die Novakovic, Podolski, Chihi und Sanou ausließen. Aber die Zeit verrann ohne Ergebnisveränderung - und das nutzte nur dem FC, der schon mit einem Unentschieden gerettet gewesen wäre. So war der Treffer zum 2:0, in der Nachspielzeit von Podolski per Strafstoß sicher verwandelt, ein für die Gäste eigentlich nicht mehr notwendiges Bonbon. Für Frankfurt jedoch konnte das Torverhältnis noch eine Rolle spielen ...

André Schulin

Im Fußball ist es wie bei der Liebe. Was vorher ist, kann auch sehr schön sein, aber es ist nur Händchenhalten. Der Ball muss hinein.

— Max Merkel