
Stach als Joker: Odise Roshi
Stach als Joker: Odise Roshi
Dank des eingewechselten Roshi gewann Köln gegen Kaiserslautern und setzte sich somit im gesicherten Mittelfeld fest. Die „Roten Teufel“ dagegen traten weiter auf der Stelle und verpassten die Möglichkeit, den Relegationsrang zu verlassen. In einem chancenarmen Spiel profitierte Köln vor allem davon, dass der Lauterer Neuzugang Borysiuk noch vor dem Seitenwechsel die Gelb-Rote sah und die Gastgeber den gesamten zweiten Durchgang in Unterzahl bestreiten mussten.
Nach großem Tauziehen mit dem FC Brügge und einer letzten Endes Last-minute-Verpflichtung des Polen Ariel Borysiuk, setzte man beim 1. FC Kaiserslautern sogleich volles Vertrauen in den Mittelfeldspieler – er durfte gegen den 1. FC Köln von Anfang an auflaufen. Die Gäste hatten nach der Verletzung von Lukas Podolski den Bochumer Chong Tese als Ersatz in Domstadt geholt, der Stürmer sah das erste Spiel mit seinem neuen Verein jedoch nur von der Bank aus. Bei Minusgraden und schlechten Platzverhältnissen stellten beide Mannschaften von Anfang an klar, dass sie vor allem über den Kampf zum Sieg kommen wollten, entsprechend rustikal begannen beide Teams das Spiel. Nach zehn Minuten hatten sich die Gäste aus Köln ein leichtes Übergewicht erspielt und vor allem Jajalo machte in der FC-Offensive ein ums andere Mal auf sich aufmerksam. Zu zwingenden Chancen kamen jedoch beide Teams nicht, bis der Kölner Innenverteidiger McKenna in der 23. Minute per Kopf den Pfosten traf. Kaiserslautern beschränkte sich zumeist auf lange Bälle in Richtung Sandro Wagner, der sich gegen McKenna und seinen Kollegen Geromel allerdings nicht durchsetzen konnte. Borysiuk machte nach 35 Minuten mit der ersten Gelben Karte auf sich aufmerksam, spielerisch wusste der Neuzugang noch nicht zu überzeugen. Gegen Ende der Halbzeit plätscherte die Partie vor sich hin, bis Kaiserslautern fast aus dem Nichts die Führung erzielt hätte: Nach Flanke von Christian Tiffert brachte Shechter den Ball per Kopf auf das Kölner Tor, doch Keeper Rensing war auf dem Posten und parierte mit einem starkem Reflex (37.). Kurz darauf bot der 1. FCK den nächsten Aufreger. Der gerade verwarnte Borysiuk ging im Mittelfeld übermotiviert in einen Zweikampf mit seinem Landsmann Peszko und Schiedsrichter Wolfgang Stark verwies ihn wegen wiederholten Foulspiels des Feldes (40.). Köln, das in der ersten Halbzeit einer durchwachsenen Partie besser zu gefallen wusste, spielte also die gesamte zweite Halbzeit mit einem Mann mehr auf dem Platz.
Nach dem Pausentee reagierte Lauterns Trainer Marco Kurz und opferte mit Shechter einen Stürmer. Für ihn kam Oliver Kirch in die Partie, der die Lücke, die Borysiuk im Mittelfeld hinterlassen hatte, stopfen sollte. Das erste Tor des Tages erzielten dennoch die Kölner. Nach starkem Solo von Jajalo setzte Riether zum Nachschuss an und Novakovic lenkte den Abschluss seines Mitspielers per Kopf in die Maschen, der Stürmer stand dabei jedoch im Abseits, sodass der Treffer zu Recht nicht gegeben wurde. Köln riss die Partie nun weiter an sich, machte aber zu wenig aus seinem Übergewicht, was viel Ballgeschiebe im Mittelfeld zur Folge hatte. Nach 70 Minuten hatte FC-Trainer Solbakken genug gesehen und brachte mit Mikael Ishak und Odise Roshi gleich zwei Neue, die die Offensive entscheidend ankurbeln sollten. Damit bewies der Coach ein sehr gutes Händchen, vor allem Roshi fügte sich stark ins Spielgeschehen ein und hätte mit seinem ersten Ballkontakt beinahe die Führung erzielt (71.). Prächtig hatte Lauterns Torhüter Trapp diesen ersten Versuch Roshis pariert, beim nächsten Abschluss des Stürmers war er dann jedoch machtlos. Nach einem Eckball von Clemens stimmte die Zuordnung im Lauterer Strafraum nicht, Roshi kam frei zum Kopfball und markierte die Kölner Führung (72.). Nach dem Rückstand bäumten sich die „Roten Teufel“ noch einmal auf, fanden aber keine Mittel, sich gegen die Kölner Abwehr Chancen zu erspielen. Die Gäste ließen nichts mehr anbrennen und brachten den knappen, aber verdienten Sieg über die Zeit.
Lisa Ramdor