
Seine Ecken und Dribblings überzeugten: Gökhan Töre
Seine Ecken und Dribblings überzeugten: Gökhan Töre
In einem abwechslungsreichen Bundesligaspiel boten die von Oenning-Nachfolger und Interimscoach Cardoso betreuten Hanseaten in Stuttgart eine starke Leistung und entführten gegen die favorisierten Schwaben trotz eines Rückstandes verdient die Punkte zum ersten Saisonsieg.
Nach 13 Sekunden schoss Cacau ans rechte Außennetz, HSV-Debütant Lam zwang Ulreich zu einer Parade (2.), Aogo verfehlte den VfB-Kasten (4.) und Boulahrouz zielte genau auf den dann nach vorne abwehrenden Drobny (5.). Nach diesem flotten Beginn standen die Abwehrreihen allerdings sortierter ihren Gegnern gegenüber, ließen bis zur 15. Minute kaum etwas zu, ehe Kuzmanovic aus der 2. Reihe schoss, allerdings um einige Meter zu ungenau. Zwei Minuten später lief Töre über links auf Ulreich zu, legte sich den Ball zuletzt aber zu weit vor. Im Gegenzug feuerte Kuzmanovic aus der Distanz ab, Drobny wehrte erneut unnötig nach vorne ab und Harnik traf im Nachschuss zur VfB-Führung (18.). Das 2:0 verpassten die Hausherren als Cacau Rajkovic die Kugel abluchste, nur den Pfosten traf und Okazaki den Nachschuss in Richtung Cannstatter Wasen jagte (22.). Auch drei Minuten später Glück für den HSV, weil der letzte Pass von Harnik zu ungenau kam. Als auch Gentners Abschluss eine Beute Drobnys wurde (30.), hatte der VfB immer noch erst ein Tor Vorsprung, aber ein ungenutztes Chancenplus auf dem Konto. Beim HSV konnten sich die Spitzen Son und Petric dagegen nicht durchsetzen, obwohl Lam (schoss zudem knapp am linken Giebel vorbei, 37.) und Töre teils gute Vorarbeiten leisteten. Dennoch gehörten die letzten 15 Minuten vor der Pause eher den Hanseaten, vor dem VfB-Tor fehlte aber die Konzentration.
Auch nach dem Seitenwechsel war der HSV sofort präsenter und kam nicht einmal überraschend nach einer Töre-Ecke von rechts und einem Flugkopfball Brumas zum Ausgleich (51.). Das 2:1 verpasste Töre doppelt im Nachschuss drei Minuten und per Flachschuss fünf Minuten später. Stuttgart hielt danach aber wieder dagegen, das Tempo stieg und die Partie wog hin und her, die Angriffe wurden zumeist aber unkonzentriert zuende gespielt. Allerdings verlagerte Hamburg das Match immer mehr in die VfB-Hälfte und wurde nach einer weiteren Ecke von Töre belohnt. Der Ball sprang über zwei Stuttgarter Köpfe in den linken 16er-Bereich zu Tesche, der volley gekonnt mit rechts abzog und unhaltbar ins kurze Eck traf (67.). Der HSV hielt das Spielgerät auch danach meist vom eigenen Tor entfernt, musste nur bei einigen Standards aufpassen, die die Schwaben allerdings wenig kreativ gestalteten. Auch im Spielaufbau offenbarten die Gastgeber viel Leerlauf. Es wurden auf beiden Seiten in der Restzeit zwar noch einige Schüsse abgeblockt oder eine sichere Beute der Schlussleute, dem verdienten Hamburger Erfolg hatte der VfB zuletzt aber nichts Entscheidendes mehr entgegenzusetzen.
Ulrich Merk