
Bescherte Werder den ersten Pflichtspielsieg nach 14 Spielen: Zlatko Junuzovic
Bescherte Werder den ersten Pflichtspielsieg nach 14 Spielen: Zlatko Junuzovic
Ein Unentschieden wäre diesem zunächst ausgesprochen höhepunktarmen Nordderby sicherlich auch gerecht geworden. Da die Eintracht sich jedoch lange verweigerte, eine aktivere Rolle einzunehmen, durfte man sich nicht beschweren.
Nach 45 enttäuschenden Minuten begaben sich die Akteure des Nordderbys in ihre Kabinen, um neue Instruktionen ihrer Übungsleiter entgegenzunehmen. Die Partie hatte darunter gelitten, dass keine Seite bereit war, irgendein Risiko zu wagen. Aufsteiger Braunschweig war ganz offensichtlich lediglich darauf aus, ein Gegentor zu vermeiden. Hochscheidts Kopfball aus der 24. Minute (aus sechs Metern drüber) stellte die einzige ernsthafte Tormöglichkeit der Gastgeber dar, derweil Werders Feldüberlegenheit nur wenig Ertrag einbrachte. Es fehlte das Tempo, um die dicht gestaffelte Eintracht-Defensive zu gefährden. Auch führte mehrfach eine mangelnde Genauigkeit im Abspiel - woran es beiderseits haperte - zu Unterbrechungen des Spielflusses. Immerhin brachten Hunt (3., Eintracht-Keeper Petkovic hielt) und Petersen (8., knapp rechts vorbei/41., Petkovic parierte den Kopfball) das Leder drei Mal bedrohlich vors Braunschweiger Tor.
Zunächst setzte sich Bremens Überlegenheit fort, und Ekici prüfte Petkovic mit einem nicht ungefährlichen Freistoß (49.). Dann aber löste sich die Zurückhaltung der Gastgeber - man wagte mehr und brachte die Grünweißen in Schwierigkeiten. Ein satter Distanzschuss Reichels, den Mielitz so gerade noch an den Querbalken lenkte, löste die angezogene Handbremse endgültig (64.). Zehn Minuten lang wirbelte Braunschweig die Gäste gehörig durcheinander, bevor Werder mit einem Gegenzug kurzzeitig für Entlastung sorgte (74., Hunt scheitert an Petkovic). Die Spielentscheidung fiel dann in der 84. Minute, als den Bremern durch Prödls Geistesblitz, tief in der eigenen Hälfte stehend, eher zufällig ein genialer Zug glückte. Die Vorlage seines österreichischen Landsmannes tropfte Junuzovic ideal vor die Füße. Der 25-Jährige enteilte in zentraler Position seinen Verfolgern und schloss aus 14 Metern zum 1:0 ab; Petkovic hatte gegen den platzierten Heber keine Chance (84.). Eine gute Ausgleichsmöglichkeit durch Hochscheidt endete in der 88. Minute an Werder-Neuzugang Caldirola, der das Leder auf der Linie stoppte. "Der Sieg war etwas glücklich. Aber das Glück haben wir uns erarbeitet", kommentierte Robin Dutt Werders gelungenen Saisoneinstand.
André Schulin