Eintracht Frankfurt droht im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga die Luft auszugehen. Am 31. Spieltag verlor der DFB-Pokal-Finalist gegen Hertha BSC mit 0:3 (0:0) und wartet nun bereits seit vier Liga-Partien auf einen Sieg.
Davie Selke (57.) verwandelte für die Berliner einen Elfmeter, nachdem er von
Makoto Hasebe zu Fall gebracht worden war und Schiedsrichter Sascha Stegemann (Niederkassel) die Aktion noch einmal am Bildschirm überprüft hatte. In der 77. Minute machte
Mathew Leckie nach einem Konter alles klar,
Alexander Esswein (90.1) markierte den Endstand. Für Frankfurt, das in der 79. Minute Hasebe nach Ellenbogenschlag mit der Roten Karte verlor, bedeutete dies die erste Heimniederlage seit dem 9. Dezember 2017.
Zwar belegen die Hessen noch immer den siebten Rang, der ihnen dank der Endspielteilnahme im Pokal sicher für die Europa League reichen würde. Sollten die achtplatzierten Gladbacher die SGE aber doch noch überflügeln, müsste Frankfurt zwingend den DFB-Pokal gegen Bayern München gewinnen, um den Europacup zu erreichen.
Aufgrund der immensen Belastungen im Pokal-Halbfinale unter der Woche rotierte Eintracht-Coach
Niko Kovac kräftig. Auf fünf Positionen wechselte der künftige Trainer von Bayern München seine Startelf durch, die beiden angeschlagenen Leistungsträger
Kevin-Prince Boateng und
Marius Wolf standen gar nicht erst im Kader.
Im ersten Heimspiel nach Kovac' Wechsel-Ankündigung war die Euphorie durch den Finaleinzug nicht nur auf den Rängen spürbar, auch die Akteure begannen selbstbewusst. Vor 51.000 Zuschauern im ausverkauften WM-Stadion besaßen die Gastgeber durch
Luka Jovic, der sein Team im Pokal bei Schalke 04 sehenswert zum Sieg geschossen hatte, bereits in der 9. Minute die große Chance zur Führung.
Nach einem Lattenschuss von
Mijat Gacinovic (19.), den Jovic aufgelegt hatte, wurden die Gäste aus Berlin jedoch aktiver. Bis zum Seitenwechsel entwickelte sich deshalb eine ausgeglichene Partie, in der gute Chancen allerdings zur Mangelware wurden. Die beste Gelegenheit der Herthaner verstolperte
Mathew Leckie nach einer knappen halben Stunde, für die Frankfurter gab
Timothy Chandler (34.) einen Warnschuss aus rund 20 Metern ab.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs gaben beide Mannschaften ein ganz schwaches Bild ab. Selbst ohne größere Bedrängnis reihte sich ein Fehlpass an den anderen, bei den daraus resultierenden Ballwechseln wurde das Tempo eher verschleppt als forciert.
Nach dem Rückstand musste die Eintracht bei ihren Angriffsbemühungen zwei eng gestaffelte Berliner Abwehrreihen überwinden, sie tat sich dabei ziemlich schwer. In der 69. Minute fand der eingewechselte
Marco Fabian einmal eine Lücke, er scheiterte aber am guten Hertha-Schlussmann
Rune Jarstein. In der Schlussphase machte Hertha es deutlich.
(sid)