
Schockte die Hamburger mit einem blitzsauberen Treffer: Rouwen Hennings
Schockte die Hamburger mit einem blitzsauberen Treffer: Rouwen Hennings
Der - auf dem Papier - große Favorit HSV wurde im ersten Relegationsspiel zur Bundesliga nicht nur im ersten Durchgang seiner Rolle kaum im Ansatz gerecht. Die Führung des - „auf dem Papier“ - Außenseiters aus Karlsruhe war absolut verdient, der späte Ausgleich der Hanseaten bestenfalls ein Hoffnungsschimmer fürs Rückspiel.
Zwar fanden die Hamburger vor durchgehend lautstarkem Anhang zuerst vor das gegnerische Tor, doch Olic vergab per Kopfball die eine gute Möglichkeit (3.). Einen Strich durch die HSV-Rechnung machte eine gute Minute später ein exzellenter Konter der Badenser über Torres auf Hennings, der einen Steilpass mit platziertem Schuss über den rechten Innenpfosten zum 1:0 der Gäste nutzte (4.). Danach fiel der Labbadia-Truppe offensiv über weite Strecken kaum mehr etwas ein, weil die gut eingestellte Defensive des KSC den ideenlosen, von vielen Abspielfehlern durchsetzten Angriffsversuchen des Favoriten mit schnellen Attacken gegen den Ball entgegentrat. Zielstrebige Konter brachten die HSV-Deckung zudem immer wieder in Verlegenheiten. Einzig im Abschluss arbeitete der Gast ungenau. Hamburg bot nur noch einen gefährlichen Schuss Lasoggas aus der zweiten Reihe, doch dieser Versuch zischte knapp am Kasten von Keeper Orlishausen vorbei (43.).
Sollte es eine Labbadia-Kabinenpredigt gegeben haben, blieb sie nach dem Wiederanpfiff vorerst ohne Wirkung. Dafür tankte sich der KSC in der 52. Minute durch, traf durch Torres und Nazarov innerhalb von Sekunden zweimal die Querlatte und durfte sich zurecht über die verpasste Vorentscheidung ärgern. Die HSV-Antwort fiel mit einem Fernschuss von Diaz (63., deutlich vorbei) und einem Lasogga-Kopfball (64., zu wenig Druck) vergleichsweise harmlos aus. Zunächst zeigte der KSC weiterhin Konterqualitäten, doch Torres verfehlte das Gehäuse zweimal um Meter. Fünf Minuten später aber glückte dem HSV überraschend der Ausgleich durch Ilicevic, dessen Drehschuss aus dem halbrechten Strafraumbereich nach Zuspiel von Diekmeier Orlishausen überraschte (73.). In der Schlussviertelstunde drängten die Hausherren Karlsruhe zwar massiv in deren Hälfte zurück, doch einzig ein weiterer Versuch von Diaz aus gut 20 Metern in der Nachspielzeit sorgte für Aufmerksamkeit, weil er als spektakuläre Flugeinlage für den KSC-Keeper endete. Nach dem Eindruck dieser Partie wurde vor dem Rückspiel die Favoritenrolle wesentlich unklarer.