Champions League 2008/2009 - Halbfinale - Di., 28.04.2009 - 20:45 Uhr
0:0
HZ - 0 : 0

Chelseas Plan ging auf

Hielt seinen Kasten mit einigen starken Paraden sauber: 
<br>Petr Cech

Hielt seinen Kasten mit einigen starken Paraden sauber:
Petr Cech

Hielt seinen Kasten mit einigen starken Paraden sauber:
Petr Cech

Der FC Barcelona beherrschte fast über die gesamte Distanz die Szenerie, konnte die auf Defensive gepolten Londoner jedoch nur selten ernsthaft in Verlegenheit bringen. Am Ende stand ein 0:0, das für den Rückkampf eine Menge Spannung versprach.

Da auf Seiten der Gäste Linksverteidiger Cole gelbgesperrt fehlte, fiel die undankbare Aufgabe, Barcas Rechtsaußen Lionel Messi zu bewachen, Bosingwa zu. In der Anfangssequenz musste der Portugiese allerdings noch nicht aktiv werden, denn Chelsea marschierte mutig nach vorne und besaß in Gestalt von Lampard, der aus 20 Metern zu ungenau zielte, die erste Möglichkeit des Abends (4.). Nach zehn Minuten übernahm dann der Spitzenreiter der Primera División, dessen Kapitän Carles Puyol überraschenderweise nur auf der Bank saß, mehr und mehr das Kommando und zog sein berühmtes Kurzpassspiel auf. Die Blues schlüpften unterdessen in die ihnen zugedachte Rolle und fokussierten sich darauf, Barcelona nicht in den Strafraum kommen zu lassen. Dabei verhielten sie sich derart geschickt, dass es für die Guardiola-Truppe zunächst lediglich zu Distanzversuchen durch Eto’o (18.) und Xavi (28.) reichte. Deutlich größer war die Chance, die sich in der 34. Minute Thierry Henry bot: Den Schuss des ehemaligen Arsenal-Akteurs wehrte Cech aber ins Toraus ab. Fünf Zeigerumdrehungen später wurden wie aus heiterem Himmel auch die Londoner gefährlich, als Singlestürmer Drogba nach einem katastrophalen Patzer von Márquez gleich zweimal nicht an Valdés vorbeifand. Überhaupt wurde die bis dahin wenig mitreißende Veranstaltung in der Endphase der ersten Halbzeit etwas offener und unterhaltsamer. Die letzte Aktion gehörte erneut Henry, der sich gut durchdribbelte, dann jedoch den Abschluss bzw. die Vorlage für den in Position gelaufenen Messi verpasste (44.).

Der zweite Abschnitt begann wie der erste: Chelsea begab sich in die gegnerische Hälfte und hätte durch Michael Ballack, dessen Kopfball nach einem Drogba-Freistoß von der linken Seite knapp über den Kasten flog, um ein Haar das 1:0 erzielt (48.). Daraufhin ergriffen die Blaugrana, bei denen Puyol für den am Knie verletzten Márquez eingewechselt werden musste (52.), wieder die Initiative, fanden in der dicht gestaffelten und erstklassig organisierten Gästeabwehr allerdings keine Lücke. Erst nach einer Stunde wurde Barca ein wenig zwingender und gab in Person von Alves zwei Schüsse ab, denen es allerdings an der nötigen Präzision mangelte (61./68.). 60 Sekunden später ließ Eto’o Spielführer Terry und Alex stehen und scheiterte, anstatt den freistehenden Henry zu bedienen, an Petr Cech. Die englischen Kraftfußballer hingegen waren weiterhin überhaupt nicht an einem Treffer interessiert, fanden anschließend ihre Ordnung wieder und ließen Barcelona nicht zur Entfaltung kommen. In der Nachspielzeit wurde es dann aber plötzlich doch noch einmal dramatisch: Zunächst köpfte der eingewechselte Bojan auf Flanke von Alves aus drei Metern über das Gehäuse, dann musste sich der ebenfalls neu in die Partie gekommene Aliaksandr Hleb dem glänzend aufgelegten Cech geschlagen geben. Somit erreichte Chelsea sein Ziel, im Camp Nou ohne Gegentor zu bleiben und nahm zudem erfreut zur Kenntnis, dass den Katalanen im Rückkampf mit Márquez und dem gelbgesperrten Puyol zwei Innenverteidiger fehlen werden.

Christian Brackhagen

Ich hatte in Liverpool auch schlechte Zeiten. Ein Mal sind wir Zweiter geworden.

— Bob Paisley (1919 - 1996), Trainer FC Liverpool, der in neun Jahren sechs Mal Meister wurde.