
Seine Einwechslung brachte nochmals frischen Wind: Arjen Robben
Seine Einwechslung brachte nochmals frischen Wind: Arjen Robben
Nach einer überzeugenden Leistung durfte Bayern München gegen Juventus Turin einen 2:0-Sieg bejubeln und schuf sich damit eine sehr gute Ausgangsposition für das Viertelfinal-Rückspiel. Der Erfolg der Münchner hätte sogar höher ausfallen können. Bei beiden Toren sahen die gefürchteten Routiniers Buffon und Pirlo schlecht aus.
Bereits nach 26 Sekunden gingen die Bayern in Führung. Ausgerechnet der begnadete Turiner Spielmacher Pirlo leitete mit einem Fehlpass den gegnerischen Angriff ein, Schweinsteiger legte quer zu Alaba, der Österreicher versuchte es mal aus knapp 30 Metern, und sein Sonntagsschuss landete noch abgefälscht von Vidals Stiefelspitze im rechten unteren Toreck. Auf die blitzschnelle Führung folgte die einzige kritische Phase für die Bayern in dieser Partie. Juve reagierte auf das 0:1 mit frühem und aggressivem Pressing. Zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit hatten es die Münchner wieder mit einem zumindest in der Anfangsphase offensiven Gegner zu tun. Auch wenn die Gäste zunächst allenfalls aus der Distanz gefährlich wurden, hatten die Bayern Anlaufschwierigkeiten. Nach einer knappen Viertelstunde zog sich Kroos, der bis dahin wie im EM-Halbfinale der Bewacher von Pirlo war, ohne gegnerische Einwirkung einen doppelten Muskelbündelriss zu (13.). Der Ausfall ihres Spielmachers stellte sich nicht als Nachteil für die Hausherren heraus. Eher das Gegenteil war der Fall. Denn der für Kroos eingewechselte Robben und später auch Ribery mischten mit ihren Dribblings auf den Außenbahnen die gegnerische Dreierabwehrkette auf. Die Münchner übernahmen das Kommando, eroberten sich mit ihrem Gegenpressing selbst bei Ballverlust die Kugel schnell wieder zurück und schnürten Juventus in dessen eigener Hälfte ein. Lediglich die Chancenverwertung ließ bei der Platzelf zu wünschen übrig. Robben scheiterte erst an Juve-Keeper Buffon (18.) und zielte dann knapp am rechten Pfosten vorbei (32.). Zwischendurch hatte Ribery nur das Außennetz getroffen (20.). Erst in der Nachspielzeit besaßen die Italiener ihre einzige nennenswerte Möglichkeit in der ersten Halbzeit. Nach einer Ecke von Pirlo landete Matris Kopfball auf dem Tordach.
Die zweite Halbzeit begann mit einer Großchance für die Bayern nach einem Konter. Mandzukic scheiterte jedoch an Buffon (49.). Die Turiner zogen sich danach in die eigene Hälfte zurück, lauerten auf den einen oder anderen Konter und wollten notfalls die knappe 0:1-Niederlage über die Zeit bringen. Eine Viertelstunde lang ging ihre Taktik auf. Die Münchner, die nun ebenfalls auf mehr Sicherheit aus waren, mussten es öfters aus der Distanz probieren. Luiz Gustavo setzte seinen ersten Fernschuss noch auf die Tribüne (54.). Das hielt den Vertreter des gelbgesperrten Javi Martinez nicht davon ab, es neun Minuten später ein weiteres Mal zu probieren. Aber diesmal kam sein Schuss aufs Tor, Buffon ließ den Ball nach vorne abprallen, Mandzukic legte quer zu Müller, und der brauchte lediglich ins leere Gehäuse einzuschieben (63.). Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, weil Vorlagengeber Mandzukic aus dem Abseits gekommen war. Mit einer 0:2-Niederlage wollten sich selbst die Italiener nicht zufrieden geben und spielten wieder nach vorne. Im Anschluss an den ersten überlegt vorgetragenen Angriff der Gäste zwang Vidal Bayerns Schlussmann Neuer zur ersten Parade an diesem Abend (69.). Der ehemalige Leverkusener hatte zwei Zeigerumdrehungen zuvor wie sein Teamkollege Lichtsteiner in der 76. Minute die dritte Gelbe Karte im laufenden Wettbewerb gesehen. Damit waren die beiden Turiner für das Rückspiel gesperrt. Die Gastgeber durften dagegen von Glück reden, dass die Unparteiischen Riberys harten Tritt gegen Vidal nicht sahen (84.). Ansonsten hatte die Münchner Defensive die Partie in der Schlussphase im Griff. Alle, vor allem die vorderste Angriffsspitze Mandzukic, arbeiteten mit nach hinten. Den gefürchteten Juve-Spielmacher Pirlo hielten die Hausherren im gesamten Spiel gut in Schach. Müller hätte in der Schlussminute fast noch für das 3:0 gesorgt. Erst scheiterte er an Buffon, dann flog der Nachschuss knapp übers Gehäuse.
Senthuran Sivananda