"Auch die brauchen Punkte"

von Günther Jakobsen16:43 Uhr | 16.04.2010

Hamburg, Stuttgart, Wolfsburg und mit Einschränkung noch Frankfurt haben ihr Heimpublikum im Rücken, wenn auf der Saison-Zielgeraden Platz fünf attackiert wird (evt. reicht Rang sechs). Auch die beiden im Titelrennen verbliebenen Spitzenklubs genießen Heimrecht. Schlusslicht Hertha BSC muss auswärts seine Chance suchen, aber das klappte bei den Berlinern ohnehin besser ...

Die Stammkräfte Maniche, Mohamad und Freis werden dem 1. FC Köln nicht zur Verfügung stehen, wenn man sich dem Heimpublikum in der Freitagsbegegnung gegen den VfL Bochum von einer besseren Seite präsentieren will, als dies zuletzt der Fall war. Dem höheren Erfolgsdruck ist zweifellos der Gast ausgesetzt, der nach acht sieglosen Spielen Gefahr läuft, in der Tabelle auf einen Risiko-Platz abzurutschen.

Die Tordifferenz des VfL gegenüber Freiburg ist nicht dermaßen üppig, als dass der SC - einen Heimsieg über Nürnberg vorausgesetzt - an Bochum nicht vorbeiziehen könnte. In der Hinrunde konnten die Breisgauer das Südduell mit den Franken für sich entscheiden. Allerdings spielte der Club eine bessere Rückserie. FCN-Coach Dieter Hecking erwartet eine enge Auseinandersetzung: "Da werden Nuancen entscheiden." Der Papierform nach sollte es Hannover 96 wesentlich schwerer haben, seine Karten im Abstiegskampf zu verbessern: Das Gastspiel bei Tabellenführer FC Bayern zwingt die „Roten“ klar in eine Außenseiterrolle.

In den vier anderen Samstagspartien steht vorwiegend die Frage nach internationalen Startplätzen auf der Tagesordnung. Stuttgart ist nah dran, trifft mit Leverkusen aber auf einen spielstarken Kontrahenten: „Auch die brauchen die Punkte“, weiß VfB-Trainer Christian Gross, will aber das Ziel aus eigener Kraft erreichen: „Um noch in die internationalen Plätze zu kommen, müssen wir alle vier vor uns liegenden Spiele gewinnen“. Wolfsburg gewann sieben seiner letzten acht Bundesligaspiele und spekuliert aufgrund dessen vor dem Nordderby gegen Werder Bremen noch auf die Europa League. „Jetzt scheinen sie nochmal Wind zu bekommen“, registrierte Bremens Coach Thomas Schaaf. Aber auch die Grünweißen bestritten ihre Ligamatches in jüngerer Vergangenheit sehr erfolgreich.

Vier Unentschieden aus den letzten fünf Heimspielen sorgten dafür, dass der Hamburger SV um die Teilnahme am internationalen Geschäft bangen muss. Gegen den seit letztem Wochenende auch rechnerisch nicht mehr abstiegsbedrohten FSV Mainz will sich der HSV keine weitere Schwäche erlauben, auch wenn der Ausfall Mladen Petrics schmerzt. Ebenfalls so gut wie durch, sind nach Felix Magaths Ansicht die Gäste der Schalker: „Im Gegensatz zu Borussia Mönchengladbach haben wir an den letzten Spieltagen aber noch die Möglichkeit, etwas mehr zu erreichen“, motiviert er seine „Knappen“, den Titelkampf, bzw. die direkte Champions League-Qualifikation ungeachtet der jüngsten Rückschläge fortzusetzen.

Nach fünfmonatiger Zwangspause, bzw. Kurzarbeit, soll Dortmunds Dedé im Spiel gegen Hoffenheim erstmals wieder in der Startformation der Schwarz-Gelben stehen. Ein passendes Geburtstagsgeschenk für den seit 1998 für den BVB kickenden Brasilianer, der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Im zweiten Sonntagsspiel kommt es für die Berliner darauf an, dass ihre gute Auswärtsbilanz bestätigt und ausgebaut wird. Friedhelm Funkel, von 2004 bis 2009 bei den Hessen unter Vertrag, jedenfalls baut darauf: "Wir haben auswärts zuletzt gute Leistungen gezeigt. Deshalb bin ich optimistisch, dass wir in Frankfurt etwas holen können."

André Schulin



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