Afrika-Experte: VfB-Profi Silas kein Einzelfall

von Marcel Breuer | dpa12:04 Uhr | 10.06.2021
Kein Einzelfall: Silas Katompa Mvumpa aka Silas Wamangituka. Foto: Tom Weller/dpa
Foto: Tom Weller

Der Afrika-Experte Paul Nehf hält die Probleme des kongolesischen Fußballprofis Silas Katompa Mvumpa, der beim VfB Stuttgart zwei Jahre unter dem offenbar falschen Namen Wamangituka gespielt hat, für keinen Einzelfall.

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Silas
AngriffKongo DR
Zum Profil

Person
Alter
26
Größe
1,89
Gewicht
84
Fuß
R
Marktwert
14,4 Mio. €
Daten

Bundesliga

Spiele
92
Tore
21
Vorlagen
8
Karten
10--

«Dass solche Dinge passieren, überrascht mich nicht», sagte Nehf dem Internet-Portal t-online. «Die allermeisten afrikanischen Spieler sind von Personen, die Kontakte zu Vereinen nach Europa haben, abhängig», erklärte der gelernte Journalist, der laut t-online seit vielen Jahren als Scout, Spielervermittler und Berater in Afrika tätig ist.

Abhängigkeit von lokalen Beratern

Diese Probleme entstünden allerdings auch, weil es afrikanischen Talenten etwa in Deutschland nicht erlaubt sei, unterhalb der 2. Bundesliga oder in den Nachwuchsmannschaften der Bundesligisten zu spielen. Daher müssten sich Spieler wie Katompa Mvumpa häufig mit lokalen Beratern einlassen, um den Sprung nach Europa zu schaffen.

Der VfB hatte den Stürmer 2019 für rund acht Millionen Euro Ablöse vom FC Paris geholt. Nach Angaben des Bundesligisten lebte er während seiner Zeit in Paris in einem Abhängigskeitsverhältnis zu dem Berater und habe «augenscheinlich» weder auf sein Konto noch auf seine Papiere Zugriff gehabt.

Am 8. Juni hatte der Club sein Schicksal öffentlich gemacht. Wegen seiner bisher zweifelhaften Identität sei «Silas» bisher auch nicht für die kongolesische Nationalmannschaft berufen worden, wie deren früherer Trainer Christian Nsengi-Biembe der «Bild» sagte.

© dpa-infocom, dpa:210610-99-936012/2

(dpa)



Wir sollten vielleicht noch zwei Stunden mit dem Jubel warten, weil es möglicherweise noch einen Protest gegen das 1:4 von Nürnberg in Dortmund gibt.

— Volker Finke nach dem Klassenerhalt des SC Freiburg.