Bayern, BVB und Co.: Wer ist eigentlich der Lieblingsgegner?

Gegen welchen aktuellen Bundesligisten haben die Klubs aus der deutschen Eliteliga ihre beste Ausbeute? Und das gemessen an den durchschnittlichen Punkten pro Spiel, im Zeitraum von der Saison 2010/2011 bis heute? Berücksichtigt sind in der Betrachtung nur Gegner, mit denen es mindestens zehn Duelle gab, um die Bilanz aussagekräftig zu machen. Und: Dabei müssen die Duelle nicht in der 1. Bundesliga stattgefunden haben. Die Daten (Stand: 09. September 2021) gelten Wettbewerb übergreifend.
„Das Beste an München ist immer das Mittagessen“, so hat Stuttgarts legendärer Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder („MV“ / † 2015) einmal die Gastspiele beim FC Bayern umschrieben. Der VfB-Macher lag damit richtig. Denn damals wie heute gibt es für die Schwaben gegen Bayern wenig bis nichts zu holen. Der VfB Stuttgart ist der erklärte „Lieblingsgegner“ des FC Bayern seit 2010/2011. In 21 Spielen holten die Münchner 60 Punkte, das sind 2,86 Zähler pro Spiel.
Bayer und Bayern lieben Stuttgart
Was für Bayern gilt, ist in diesem Fall auch für Bayer der Maßstab. Leverkusens Liebling heißt ebenfalls VfB Stuttgart. Die Bayer-Elf holte aus 19 Spielen seit 2010/2011 bislang 51 Punkte. Da nützt es den Schwaben auch nichts, dass sie sich 1992 in Leverkusen die Meisterschale schnappten… Last but not least liebt auch der Bundesliga-Tabellenführer VfL Wolfsburg die Spiele gegen den VfB Stuttgart. 38 Punkte aus 18 Duellen, besser geht es aus Wolfsburger Sicht nicht.
Dass der Lieblingsgegner von RB Leipzig – erst seit 2016 in der Bundesliga – Hertha BSC heißt, verwundert kaum. In Berlin erlebten die „Roten Bullen“ ihre größten Erfolge. 2017 schossen sie sich bei der Hertha mit einem 4:1 als erster Bundesliga-Neuling direkt in die Champions League. Auch sonst tut Berlin den Bullen gut: 25 Punkte aus 10 Spielen, eine bessere Bilanz hat RBL gegen keinen anderen Bundesliga-Klub.
Die bemerkenswerte Beziehung zwischen dem BVB und Freiburg
Borussia Dortmund hatte den SC Freiburg schon zu 2-mal, 1996 und 2012, zur Meisterfeier zu Gast. Kein anderer Klub geriet in Dortmund häufiger auf die Streich-Liste: Die Borussia hat seit 2010/2011 satte 51 Punkte gegen den Sport-Club eingefahren.
Arminia Bielefeld spielt seit 2020 wieder in der Bundesliga. Die Ostwestfalen haben einen erklärten Lieblingsgegner: Den VfL Bochum. 23 Punkte aus 14 Duellen holten sie aber in der 2. Liga. Gilt auch für die SpVgg Greuther Fürth. Das „Kleeblatt“ spielt 2021/2022 seine zweite Saison in der Bundesliga. Gegen keinen aktuellen Bundesliga-Klub haben die Fürther allerdings eine bessere Bilanz als gegen Union Berlin: 31 Punkte aus 16 Spielen. Der VfL Bochum kehrte 2021 nach elf langen Jahren in die Bundesliga zurück. Die Bochumer Fans freuen sich wohl am meisten auf einen alten Bekannten aus Zweitliga-Zeiten: Union Berlin, 21 Punkte aus 18 Spielen.
Für sechs Klubs ist der 1. FC Köln der absolute Lieblingsgegner…
Bock auf den FC hat Borussia Mönchengladbach. Das rheinische Derby gegen den 1. FC Köln liegt der Borussia wie keine andere Begegnung. Jedenfalls in den letzten 10 Spielzeiten – 34 Punkte aus 16 Spielen. Die „Geißböcke“ scheinen nicht nur für den rheinischen Rivalen ein Lieblingsgegner zu sein.
Der SC Freiburg und der 1. FC Union Berlin spielen gegen kein Team lieber als gegen den FC. Die Freiburger, die sich am letzten Samstag 1:1 von den Rheinländern trennten, holten im Schnitt 2 Punkte pro Spiel gegen die Kölner. Als 30 Punkte aus 15 Spielen! 19 Zähler aus 10 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga gab es für „Die Eisernen“ gegen den 1. FC Köln. Auch für Hertha BSC, den FC Augsburg und den VfB Stuttgart gilt: Am liebsten gegen Köln! Die Stuttgarter machten seit 2010 zwar nur 13 Spiele gegen den Deutschen Meister von 1978, sie holten dabei aber 22 Punkte. Hertha BSC spielte 18-mal gegen Köln und generierte dabei 31 Zähler. 14 Spiele, 24 Punkte, das ist die Wettbewerb übergreifende Bilanz des FC Augsburg gegen den 1. FC Köln.
Lieblingsgegner: Frankfurt gegen Hoffenheim Serien-Sieger
Aber wer ist eigentlich der Lieblingsgegner der Kölner? Ganz klar: Eintracht Frankfurt! Gegen die SGE holte der 1. FC Köln aus 14 Spielen in den letzten 10 Spielzeiten 20 Punkte. Für Eintracht Frankfurt gilt: Der Klub, den die Hessen seit 2010/2011 am häufigsten weg bembelten, heißt 1899 Hoffenheim. 23 Punkte aus 20 Spielen – und zuletzt sechs Siege in Folge!
Umgekehrt reist 1899 Hoffenheim am liebsten die 270 Kilometer nach Augsburg bzw. empfängt den FCA in Sinsheim. 43 Punkte aus 22 Spielen, 1,95 Zähler im Schnitt erklären, warum das so ist. Mainz 05 trifft am 5. Spieltag auf seinen erklärten, liebsten Gegner. Das ist der SC Freiburg. Zumindest von der Statistik her. 37 Punkte aus 21 Duellen und folgerichtig die höchsten Bundesliga-Heimsiege für die Mainzer. Zwei Mal 5:0 am 5. April 2019 und am 5. März 2005.